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„Hans im Club“ vor dem Aus?

Vor anderthalb Jahren öffnete die Location an der Edisonstraße in Bautzen. Der Klub ist beliebt. Doch nun gibt es ein Problem.

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© privat

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Vor die Kamera möchte der Chef des Hauses nicht. Das würde die Geschichte zerstören. Die über Hans, der eines Tages nach Bautzen kam und dort einen Klub eröffnete. Ein anonymer Gastgeber, den keiner je gesehen hat, von dem auch niemand weiß, wie er wirklich aussieht, das kommt an. Veranstalter Toni Heide kümmert sich um die Partys in dem Club an der Edisonstraße – natürlich im Auftrag von Hans. Er weiß: Die Geschichte funktioniert. „Viele Gäste interessieren sich für Hans, einige fragen auch nach ihm“, sagt er.

Doch nun, anderthalb Jahre nach der Eröffnung, lädt dieser ominöse Hans am Sonnabend zum „Abschiedstanz“. Heißt das, der Klub in Bautzen schließt schon wieder? Hans selbst hat seinen besorgten Gästen einen kurzen Brief geschrieben. Darin erklärt er auch: „Moment sieht es so aus, als endet das Märchen von Hans im Klub.“ Veranstalter Toni Heide weiß, wo das Problem liegt. Schuld daran sind die Mietkosten, erklärt er. Zum Klub gehören nämlich auch ein paar Nebenräume. Ab Sommer wollten die Klub-Betreiber diese freie Fläche vermieten und so Geld sparen. Und eigentlich sah es schon so aus, als hätten sie bereits einen geeigneten Untermieter gefunden. „Doch der ist nun überraschend abgesprungen“, erklärt der Veranstalter. Ohne diese Unterstützung wird ihm die Location allerdings zu teuer.

Überregional bekannt

Das heißt aber auch: Noch ist nicht alles verloren. Sollte sich in den nächsten Wochen jemand für die etwa 75 Quadratmeter große Fläche finden, dann könnte der Klub doch noch gerettet werden. Veranstalter Toni Heide würde sich darüber sehr freuen. Immerhin hat er jede Menge Arbeit in den Klub gesteckt. Die Räume der ehemaligen Disko No Limit hat er gemeinsam mit seinem Team komplett umgebaut. „Wir haben alles rausgeschmissen und neu gestaltet“, erklärt er. Entstanden ist ein Klub, der gleichzeitig rustikal und hip wirkt. Auf naturbelassene Materialien haben die Betreiber Wert gelegt. Vor allem die Holzbretter und die weißen Birkenstämme fallen sofort ins Auge. Mit Liebe zum Detail haben die Veranstalter auch die abgegrenzten Sitzbereiche, die sogenannte Lounges, gestaltet. Vergessen darf man auch die zwei Tanzflächen nicht, auf denen elektronische Musik läuft, aber auch urbane Sounds, wie Hip-Hop, R’n’B und Trap gespielt werden. Bei den Besuchern kommt das gut an. „Wir haben absolut positives Feedback erhalten“, erklärt Toni Heide. Dass einmal im Monat in den Räumen gefeiert werden kann, sprach sich schnell herum. Mittlerweile kommen die Gäste nicht nur aus Bautzen. Einige nehmen einen noch längeren Anfahrtsweg auf sich“, erklärt der Veranstalter. Toni Heide kennt die Bautzener Klub-Szene gut. Er berichtet von Partymachern in der Stadt, die sich viel Mühe geben, um etwas auf die Beine zu stellen. Dabei denkt er vor allem an jene Bautzener DJs, die einmal im Jahr am Stausee die Party „Firle Tanz“ organisieren.

Doch zurück zu Hans: Egal wie die Geschichte ausgeht, er verabschiedet sich am Wochenende in die Sommerpause. Sollte der Klub doch noch gerettet werden, dann will sich Hans bei seinen Gästen melden. Zum Beispiel mit der Einladung zu einem Open-Air-Fest im Sommer auf dem Parkplatz vor der Disko. Spätestens aber, wenn im Herbst die neue Partysaison startet, wird klar sein, ob es für das Märchen von Hans ein Happy-End gibt.

Der Abschiedstanz im Hans im Klub startet am Sonnabend um 22 Uhr an der Edisonstraße 17 in Bautzen.