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Naturschutzbund gegen Kiesabbau

Das Vorhaben der Laußnitzer Heide, Deutschlands größte Kiesgrube entstehen zu lassen, erntet Kritik. Ein Loch wie 150 Fußballfelder könnte Folgen für die Wasserreserven der Region haben.

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© Archivfoto: Reinhard Kärbsch

Sebastian Frey

Laußnitz. Nördlich von Dresden in der Radeburg-Laußnitzer Heide soll auf einer Fläche von 107 Hektar – das entspricht etwa 150 Fußballfeldern – Deutschlands größte Kiesgrube entstehen. Aufgrund der riesigen Dimensionierung muss geprüft, ob das Vorhaben mit anderen übergeordneten Planungen in Einklang zu bringen ist. „Aus Sicht des Naturschutzbundes Sachsen ist dies ganz klar zu verneinen“, sagt Joachim Schruth, Ansprechpartner für Naturschutzrecht beim Naturschutzbund (Nabu) Sachsen.

Die eingereichten Unterlagen seien unzureichend. Es fehle vor allem der Nachweis, dass der geplante Kiesabbau nicht zu einer Verschlechterung des Wassers in Menge und Güte führt. In seiner Stellungnahme kritisiert der Nabu nicht nur den unzureichenden Artenschutz. „Im unmittelbaren Umfeld wird bereits aktiver Kiesabbau betrieben. Eine ganzheitliche Beurteilung des großflächigen Kiesabbaus mit seinen Folgewirkungen auf die Wälder der Heide mit ihren geschützten Feuchtgebieten ist daher zwingend notwendig.“ Diese liege bisher nicht vor.

Das Vorhaben mache auch deutlich, wie schwierig es selbst für Kommunen und für das Land ist, mit derartigen Planungen umzugehen: So lässt das Bundesberggesetz aus dem Jahr 1980 bei bergbaulichen Planfeststellungsverfahren den Kommunen, Landkreisen und Anrainern nur ein sehr eingeschränktes Mitspracherecht zu. Hier bestehe dringend länderübergreifender Handlungsbedarf, heißt es vom Naturschutzbund.

Die Pläne abgelehnt hat in der vergangenen Woche auch der Gemeinderat von Thiendorf. (szo)