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„Nachtwölfe“ steuern Torgau an

Am Donnerstag wollen die russischen Biker die Elbestadt besuchen. LKA, Polizei und Behörden sind vorbereitet.

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© Reuters

Dresden. Sachsens Polizei bereitet sich auf die Ankunft eines russischen Motorradclubs vor. Die „Nachtwölfe“ wollen am Donnerstag Torgau ansteuern. Der Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA), Tom Bernhardt, sagte nach einer Beratung von Polizei und Ordnungsbehörden am Dienstag: „Die Dienststellen sind darauf vorbereitet.“

Wie viele „Nachtwölfe“ auf ihren Maschinen durch Sachsen rollen, ist unklar. Am Montag hatten vier Sympathisanten des kremlnahen Clubs anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes die KZ-Gedenkstätte im bayrischen Dachau besucht. Drei führenden Mitgliedern ist allerdings am Flughafen Berlin-Schönefeld die Einreise nach Deutschland verweigert worden.

Route noch unbekannt

LKA-Sprecher Bernhardt sagte, die Route der „Nachtwölfe“ sei noch nicht bekannt. Eine Möglichkeit ist nach seinen Worten, dass Biker aus Tschechien einreisen. Es sei aber auch möglich, dass Anhänger des Clubs aus Polen oder Bayern nach Sachsen kommen. Die polizeiliche Verantwortung liege in den Direktionen, durch die Biker fahren. Dann übernehme die Polizeidirektion Leipzig, die für Torgau verantwortlich sei. Lokale Ordnungsbehörden könnten Auflagen – etwa das Verbot von Fahnen oder Kutten – verhängen. Die russischen Nachtwölfe nennen ihre Fahrt „Siegestour“.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges trafen sich sowjetische und amerikanische Truppen an der Elbe bei Torgau. Einen Tag danach, am 26. April 1945, inszenierten beide Seiten die Begegnung für die Kameras auf einer zerstörten Brücke. (SZ/ale)