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Motorradfahrer stirbt bei Unfall

Eine Autofahrerin hatte dem 41-Jährigen bei Oppach die Vorfahrt genommen. Polizei und Dekra sind über die hohe Zahl der Motorradunfälle in der Oberlausitz besorgt.

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© LN

Oppach. Auf der B 96 bei Oppach ist am Sonnabend ein Motorradfahrer ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilt, stieß der 41-Jährige mit einem Honda zusammen. Der tödliche Zusammenstoß ereignete sich am Vormittag in Höhe des Abzweigs Taubenheim. Die Fahrerin des Pkw wollte an dieser Stelle nach links von der Bundesstraße abbiegen. Nach Angaben der Polizei übersah sie dabei das Motorrad. Der Motorradfahrer konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Er fuhr direkt in die rechte Seite des Pkw und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die 46-jährige Pkw-Fahrerin erlitt leichte Verletzungen. Die B 96 war für vier Stunden gesperrt. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an.

Fachleute zeigen sich unterdessen besorgt über die hohe Zahl der Motorradunfälle. Seit Jahresbeginn zählte die Polizei in der Oberlausitz mehr als 60 Vorfälle. Erst vor einer Woche war ein 47-jähriger Biker an einer Straßenkreuzung bei Bautzen ums Leben gekommen. Nach aktuellem Ermittlungsstand hatte auch in diesem Fall ein Autofahrer dem Motorradfahrer die Vorfahrt genommen.

Fast 200 Motorrad-Unfälle im Jahr

Neben den Todesfällen registriert die Polizeidirektion Görlitz in dieser Saison 20 Schwer- und 34 Leichtverletzte. Nicht weniger tragisch lesen sich die Zahlen vom vergangenen Jahr: 192 Unfälle mit Motorradfahrern weist die Statistik für die Landkreise Bautzen und Görlitz aus. Fünf Menschen starben, 55 wurden schwer, 85 leicht verletzt.

Unfallverursacher sind ungefähr in der Hälfte der Fälle die Motorradfahrer selbst. An einem Viertel der Unfälle war kein anderes Fahrzeug beteiligt. Die Biker stürzten aufgrund eigener Fehler, zum Beispiel, weil sie die Straßenverhältnisse oder das eigene Können falsch einschätzten.

„Viele Unfälle wären vermeidbar“

Uwe Großer, der Leiter der Dekra-Niederlassung in Bautzen, ist deshalb überzeugt: „Viele Unfälle wären vermeidbar gewesen“.Bei der Dekra werden alle Unfälle genau analysiert: Neben überhöhter Geschwindigkeit und zu geringem Sicherheitsabstand sind immer wieder auch Bremsfehler und falsche Kurvenbalance die Ursache. Die Dekra empfiehlt deshalb dringend die Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings.

Ein weiterer wichtiger Hinweis von Uwe Großer lautet: Immer die anderen Verkehrsteilnehmer im Blick haben. Kann der Autofahrer das herannahende Motorrad in diesem Moment und bei diesen Lichtverhältnissen auch richtig sehen? Kann er die Geschwindigkeit richtig einschätzen, mit der sich das Motorrad nähert? „Diese Fragen muss sich ein Biker immer wieder stellen“, sagt der Dekra-Chef.