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Mehr Aussiedler-Zuzug nach Sachsen

Laut der Evangelischen Landeskirche sind die Gründe dafür die Lockerungen bei Zugangsvoraussetzungen.

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Dresden. Seit 2013 kommen wieder mehr Aussiedler aus Osteuropa nach Sachsen. „Nach 118 im Vorjahr waren es bis zum Sommer schon 150 und wir erwarten für 2014, dass es 300 werden“, sagte Oberkirchenrat Friedemann Oehme von der Evangelischen Landeskirche Sachsens am Donnerstag in Dresden.

Grund seien die Lockerungen bei Zugangsvoraussetzungen wie Familiennachzug und Sprachanforderungen. Es gebe aber auch nicht mehr so viele Deutsch sprechende Menschen, die gen Westen wollten. Oehme schätzt, dass noch etwa 100.000 bis 150.000 Menschen einen entsprechenden Antrag stellen können.

Nach Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes 2005 war der Zustrom stark eingebrochen, weil viele Einreisewillige die verschärften Bedingungen nicht erfüllten. Kamen 1995 noch 18.620 vor allem aus Russland, waren es 2012 nur 102. Sie sind im Allgemeinen vor allem über die Arbeit gut integriert. Probleme gibt es in der Enkel-Generation, die mit der deutschen Sprache aufwächst, wie Lilia Weinberger berichtete, die sich ehrenamtlich in der Aussiedlerarbeit engagiert. „Sie sprechen nicht Russisch, von der Kultur will ich gar nicht reden.“

Der seit 1996 von der Landeskirche organisierte Begegnungstag für Aussiedler lädt zur Begegnung und Integration ein. Diesmal werden unter dem Motto „Lebendige Brücken“ am 13. September bis zu 1.300 Menschen in Glauchau erwartet. Laut Ohme sind 43 Prozent der in vergangenen Jahren Zugezogenen evangelisch. (dpa)