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Mann rutscht in Felsspalte

Die Rettungsaktion am Carolafelsen in der Sächsischen Schweiz dauerte sieben Stunden. Und es war nicht der einzige Einsatz der Bergwacht am Wochenende.

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© Marko Förster

Bad Schandau. Zu zwei Einsätzen rückte die Bergwacht der Bereitschaft Dresden, die am Wochenende in der Hütte im Kurort Rathen ihren Dienst versah, am Sonnabend aus. Gegen 11.15 Uhr wurden die Kameraden zum Flößersteig in Höhe Felsenmühle im Kirnitzschtal gerufen. Ein Mann (76) aus Berlin war mit zwei Begleitern wandern. Dabei riss die Achillessehne. Die alarmierte Bergwacht legte den Rentner in eine Korbtrage und transportierte ihn in Richtung Felsenmühle. Dabei wurde eine Seilsicherung von insgesamt 100 Metern aufgebaut.

Der Wanderer wurde schließlich an den Rettungsdienst vom DRK aus Sebnitz übergeben und in ein Krankenhaus gefahren.

Der zweite und wesentlich schwierigere Einsatz war am Abend gegen 19.30 Uhr an der Aussicht Carolafelsen in den Affensteinen bei Bad Schandau.

Ein Wanderer (63) aus Leipzig war allein auf der Aussicht unterwegs. Im vorderen Teil des Carolafelsens befinden sich mehrere zerklüftete Spalten. Der Leipziger stand an einer Felskante, rutschte ab und fiel rund sieben Meter tief in die Spalte.

Zum Glück fand ein Ehepaar den Verunglückten und setze den Notruf ab. Die Bergwacht aus Rathen eilte zu dem Wanderer. Als diese ankam, hatte sich der Verletzte teils aus eigener Kraft aus seiner misslichen Lage befreit. Die Retter fanden ihn liegend auf dem Plateau vor.

Wegen der anbrechenden Dunkelheit wurde die Bergwacht aus dem Bielatal (die Bergwacht Bad Schandau hatte dort über das Wochenende Dienst) hinzu gerufen. Ebenso wurden ein Rettungshubschrauber mit Notarzt sowie ein Hubschrauber der Bundespolizei alarmiert.

Die Bergwacht aus dem Bielatal nahm den Notarzt in Bad Schandau auf und brachte diesen zum Unglücksort, während die Kameraden aus Rathen schon den ansprechbaren, verunglückten Mann medizinisch versorgten und erste Hilfe leisteten.

In einer Korbtrage wurde der Wanderer mit einer Seilsicherung durch das schwere Gelände über gut einen Kilometer transportiert. Er wurde zu Fuß von der Carolaaussicht über den Reitsteig in Richtung Winterberg bis zum Rettungswagen gebracht. In dieser Zeit leuchtete der Hubschrauber der Bundespolizei den Weg aus.

Der 63-jährige wurde letztendlich mit dem Rettungshubschrauber in die Dresdner Uniklinik geflogen. Rund 20 Einsatzkräfte waren an der sechsstündigen Rettungsaktion beteiligt. Gegen 1.30 Uhr waren die Bergwacht-Kameraden wieder in ihrer Hütte in Rathen. (mf)