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Mann ertrinkt im Steinbruch

Ein 57-Jähriger ist Sonntagvormittag beim Schwimmen plötzlich untergegangen. Feuerwehr, Polizei und Taucher sind stundenlang im Einsatz.

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© Rocci Klein

Von Madeleine Siegl-Mickisch

Die Abkühlung in einem Steinbruch bei Demitz-Thumitz (Kreis Bautzen) endete für ein Ehepaar gestern tragisch. Der Mann ertrank. Am Vormittag war das Paar schwimmen gegangen. Plötzlich bemerkte die Ehefrau, dass ihr Mann offensichtlich gesundheitliche Probleme bekam, im Wasser zu zappeln anfing und schließlich unterging. Sie alarmierte sofort die Polizei.

Daraufhin wurde eine großangelegte Rettungsaktion in die Wege geleitet. Außer der Polizei waren auch Rettungssanitäter und etwa 30 Feuerwehrleute aus Demitz-Thumitz, Medewitz und Rothnaußlitz sofort an den Steinbruch geeilt. Die Polizei fuhr mit einem Boot übers Wasser, konnte aber den Untergegangenen nicht aufspüren. Die Ehefrau des Ertrunkenen wurde derweil durch die Rettungskräfte betreut. Am frühen Nachmittag trafen dann die angeforderten Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft ein. Sie waren aus Pirna und Leipzig angereist. Als Unterstützung wurde die zwischenzeitlich wieder abgerückte Feuerwehr gerufen. Die Kameraden halfen den Tauchern, ihre Sauerstoffflaschen und weitere Technik durch das unwegsame Gelände bis zum Einsatzort zu transportieren, weil Autos nicht bis ans Ufer fahren können.

Abwechselnd gingen die insgesamt sieben Taucher immer wieder ins Wasser. Die Suche gestaltete sich allerdings sehr schwierig. Denn der See in dem ehemaligen Granitsteinbruch, von denen es zwischen Demitz-Thumitz und Schmölln mehrere gibt, ist zwischen 60 und 80 Meter tief. Und die Sichtverhältnisse unter der Wasseroberfläche sind sehr schlecht. Deshalb richteten sich die Taucher auf einen längeren Einsatz bis zum Einbruch der Dunkelheit ein. Ganz so lange dauerte es dann aber nicht. Gegen 17.45 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein, dass der Ertrunkene gefunden wurde.

Der Steinbruch Große Bolbritz liegt mitten im Wald zwischen Demitz-Thumitz und Schmölln. Er ist einer von mehreren ehemaligen Granitabbaustätten. Eigentlich ist das Betreten verboten, ein Schild warnt vor Lebensgefahr. Trotzdem zieht der geflutete Bruch immer wieder Badegäste aus der Umgebung an. Granit wird an anderer Stelle bei Demitz-Thumitz bis heute abgebaut – wenn auch in viel geringerem Maße als früher. (mit rk)