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Liebethaler Grund voll gesperrt

Trotz Steinschlag-Gefahr an der Lochmühle haben Unbekannte die Absperrung aufgebrochen. Lohmen macht den Malerweg deshalb komplett dicht.

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© Dirk Zschiedrich

Von Dirk Schulze

Lohmen. Während auf dem Grünen Hügel in Bayreuth die Richard-Wagner-Festspiele laufen, müssen Verehrer des Komponisten in der Sächsischen Schweiz vorerst auf eine Pilgerstätte verzichten. Der Zugang zum Richard-Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund ist gekappt. Bis Mitte der Woche galt die Wegesperrung im Liebethaler Grund nur für den Bereich der Lochmühle. Am Hang oberhalb der Mühle drohen Steine von alten Trockenmauern und Felsen hinabzustürzen. Aufgrund der akuten Steinschlag-Gefahr war dieser Abschnitt des Wanderwegs bereits gesperrt, der Weg von Liebethal bis zum Wagner-Denkmal jedoch frei.

© Grafik: SZ

Unbekannte ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Bereits am vergangenen Wochenende haben sie die aus Sicherheitsgründen aufgestellte Absperrung aufgebrochen, „unter Anwendung von grober Gewalt“, wie aus der Lohmener Gemeindeverwaltung heißt. Zwei Bauzaunfelder seien dabei komplett zerstört worden. Das Bauamt stellte neue Zäune auf, die wurden dann zwischen Dienstag und Mittwoch ebenfalls verbogen. Deshalb macht die Gemeindeverwaltung den Wanderweg jetzt schon am Eingang des Grundes dicht. Die Sperrung soll bis zum 8. September gelten.

Davon betroffen ist auch die erste Etappe des Malerwegs. Wanderer, die auf dem bekannten Rundweg unterwegs sind, müssen bis auf Weiteres eine Routenänderung in Kauf nehmen. Von Liebethal führt die Umleitung der Straße „An der Liebethaler Kirche“ folgend bis nach Mühlsdorf, wo sie wieder auf die reguläre Route des Malerwegs entlang der Richard-Wagner-Straße verläuft. Um den Verkehr müssen sich die Wanderer auf der Umleitung wenig Sorgen machen, die Straße ist schon seit einigen Jahren für Autos gesperrt. Die Ausweichroute führt unmittelbar oberhalb des Liebethaler Grunds entlang und ermöglicht an einigen Stellen Einblicke in das Tal der Wesenitz. Wer dennoch einen Abstecher ans Flussufer machen möchte, gelangt an der Daubemühle hinunter. Der Zugang zur Lochmühle ist aber aus beiden Richtungen komplett gesperrt.

Der Auslöser waren Steinschläge, die sich laut Lochmühlen-Eigentümer Hermann Häse im Mai und Juni ereigneten. Häse will die instabilen Trockenmauern deshalb abtragen. Das hat die Landesdirektion jedoch zunächst untersagt, da die Mauern als Lebensraum für Tiere und Pflanzen unter Naturschutz stehen. Derzeit prüft die Behörde ein eingereichtes Gutachten.