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Luchs flüchtet vor Herrentagspartie aus Gehege

Die Männer zündeten in der Nähe des Areals Knallkörper, wie der zuständige Forstbetrieb Dresden im Staatsbetrieb Sachsenforst am Freitag mitteilte.

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Moritzburg. Teilnehmer einer feuchtfröhlichen Herrentags-Landpartie haben am Donnerstag einen Luchs im Wildgehege Moritzburg in Panik versetzt und zum Ausbruch getrieben. Die Männer zündeten in der Nähe des Areals Knallkörper, wie der zuständige Forstbetrieb Dresden im Staatsbetrieb Sachsenforst am Freitag mitteilte. Als Mitarbeiter des Geheges das Tier im Wald wieder einfangen wollten, verschreckten sie es mit Gegröle und linkischen Fangversuchen, sagte Forstbetriebsleiter Markus Biernath. Bei dem verschwundenen Luchs handelt es sich wahrscheinlich um ein jüngeres Weibchen. Die Suche wird fortgesetzt.

Gefahr für Menschen besteht grundsätzlich nicht. Sie sollten sich dem Tier aber weder nähern noch es zu fangen versuchen. „In die Enge getrieben, könnte es aggressiv reagieren“, warnte die Behörde. Hunde sollten im Wald vorsorglich an die Leine genommen werden und die Autofahrer in dem Gebiet besonders vorsichtig sein.

Das Wildgehege hat bereits Erfahrung mit Ausreißern. Seit Juli 2012 ist ein männlicher Luchs verschwunden. Das Tier war nach einem Gewittersturm ausgebrochen. Trotz mehrerer Sichtungen in der Region konnte es nicht eingefangen werden. „Es kann abgewandert, irgendwo versteckt im Wald leben, verendet oder überfahren worden sein.“

Luchse gehören wie Wölfe zu den größten heimischen Raubtieren, haben keine natürlichen Feinde. Laut Biernath kann auch ein Zootier in der Wildnis überleben. (dpa)