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Munitionslager gesprengt

Sprengstoffspezialisten haben die Munition eines 55-Jährigen aus Kreba-Neudorf bei Niesky abgebrannt, der letzte Woche bei einer Explosion in Lübben ums Leben kam.

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© Robert Michael

Kreba-Neudorf. Kreba-Neudorf. Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamts Sachsen (LKA) haben am Freitag dass Munitionslager eines 55-Jährigen aus Kreba-Neudorf bei Niesky abgebrannt. Der Dorfbewohner war bereits eine Woche zuvor unter rätselhaften Umständen bei einer Explosion in einem Munitionsbeseitigungswerk in Lübben ums Leben gekommen. Der 55-Jährige soll dort als Sprengmeister gearbeitet haben.

Das LKA fand in dieser Woche eine große Menge Explosivstoffe, pyrotechnische Gegenstände, Munition, Zünder und andere relevanten Gegenstände.
Das LKA fand in dieser Woche eine große Menge Explosivstoffe, pyrotechnische Gegenstände, Munition, Zünder und andere relevanten Gegenstände. © LKA Sachsen
Blick in eine Art Labor in dem Anwesen.
Blick in eine Art Labor in dem Anwesen. © LKA Sachsen
Die Hintergründe des Falls bleiben derweil rätselhaft.
Die Hintergründe des Falls bleiben derweil rätselhaft. © Robert Michael

Die Ursache der Explosion im Lübbener Spreewerk am Freitagvormittag vergangener Woche ist noch nicht klar. Neben dem Toten, der zunächst nicht identifiziert werden konnte, wurde ein weiterer Mitarbeiter verletzt, teilte die Polizei in Cottbus mit. Bei der Explosion in Lübben könnte es sich um einen Unfall handeln, aber auch um eine bewusst herbeigeführte Tat.

Bereits am Mittwoch durchsuchten dann sächsische Polizisten das Anwesen des Toten im Ortsteil Kreba und stießen auf das illegale Sprengstofflager. Dabei handelte es sich nach Angaben des LKA um eine große Menge Explosivstoffe, pyrotechnische Gegenstände, Munition, Zünder und andere relevante Gegenstände. In Medienberichten war auch von Granaten die Rede. Da ein Teil der sichergestellten Stoffe „weder handhabungs- noch transportsicher“ war, haben ihn die Spezialisten für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV) am Freitag noch auf dem Grundstück „abgeflammt“. Unklar war zunächst, ob es sich dabei um eine Sprengung oder ein Verbrennen gehandelt hat.

Während die Brandenburger Polizei noch immer die Ursache der gewaltigen Explosion in dem Lübbener Munitionsentsorgungswerk untersucht, ermittelt auch das LKA Sachsen. Die Beamten müssen klären, aus welchem Motiv heraus der 55-Jährige bei sich Waffen und Pyrotechnik hortete und wie er in den Besitz dieser Stoffe gelangte, sagte eine LKA-Sprecherin am Freitag. „Wir wissen noch nicht sehr viel.“ Der Krebaer Sprengstoffnarr galt als Einzelgänger in dem knapp 900-Seelen-Ort, der viel unterwegs gewesen sei, so Bürgermeister Dirk Nauenburger. (SZ/lex/cma/dpa)