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Leipzig überholt Dresden

Die Bevölkerung in Sachsens großen Städten ist 2013 weiter gewachsen. Teilweise setzte sich der positive Geburtentrend fort, mancherorts überwogen die Zuzüge.

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© dpa

Dresden. Leipzig und Chemnitz freuen sich über einen Bevölkerungszuwachs 2013. Das lag weniger am Geburtenplus, sondern an Zuzügen - und von Zuzügen profitierten in Sachsen teilweise auch kleinere Städte. Chemnitz hatte Ende November knapp 900 Einwohner mehr als ein Jahr zuvor. Zu dem Plus trugen auch 3.014 Kinder bei, die nach Angaben des Standesamtes 2013 in der Industriestadt geboren wurden - 114 mehr als 2012 und überwiegend Jungen. Die Zahl der Sterbefälle in Chemnitz lag den Angaben zufolge allerdings mit 4.092 noch darüber - wie in Leipzig, wo 5.834 Kinder zur Welt kamen und 6.017 Menschen starben. Dafür überwogen dort die Zuzüge um mehr als 11.000 die Abwanderung.

Das bescherte Leipzig ein Einwohnerplus von 10.808 im Vergleich zum Vorjahr. „Mit 539.348 sind wir wieder größer als Dresden“, kommentierte ein Stadtsprecher die Statistik. Nach Angaben aus dem Dresdner Rathaus hatten Ende 2013 knapp 536.000 Menschen ihren Hauptwohnsitz in der Elbestadt, wo die Geburten seit 2007 überwiegen und die Bevölkerung wächst. 2013 kamen hier 7.628 Kinder zur Welt, 48 mehr als im Jahr zuvor, wie das Standesamt am Freitag bekanntgab. Mehr als die Hälfte der Mütter waren ledig.

Chemnitz schrumpft nicht mehr

Auch Chemnitz meldete ein Einwohnerplus und überschritt wieder die 242.000-Grenze. „Die Prognosen der Vergangenheit, nach denen Chemnitz für immer schrumpfen sollte, sind widerlegt“, kommentierte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) die gute Entwicklung der Stadt. Nach drei Jahren mit einem Einwohnerplus könne von einer Trendwende gesprochen werden.

Auch in Freiberg hat sich zum dritten Mal in Folge die Einwohnerzahl erhöht - auf nunmehr knapp 40.600 (plus 152). Hier zahlt sich der Bonus für zugezogene Studenten der Bergakademie aus, wie das Rathaus mitteilte. Für deren Anmeldung mit Hauptwohnsitz in Freiberg fließen einmalig 150 Euro. Allerdings lag die Zahl der Sterbefälle mit 652 deutlich über der Zahl der 361 Neugeborenen. 2012 waren in Freiberg noch 400 Kinder zur Welt gekommen - ein Rekord in diesem Jahrtausend.

Die Ehefreudigkeit ist in den größeren Städten mehr oder weniger ausgeprägt. Während sich in Dresden, Chemnitz und Zwickau weniger Paare das Ja-Wort gaben, waren es in Görlitz, Leipzig und Bautzen mehr als im Jahr zuvor. Dafür machten in Chemnitz sechs homosexuelle Lebenspartnerschaften mehr als 2012 ihre Beziehung offiziell. Ganz im Osten des Freistaates in Görlitz waren es indes zwei weniger. Die Zwickauer Standesbeamten verheirateten 14 Paare weniger als 2012, die Kollegen in Bautzen zehn mehr.

„Ungewöhnliche Vornamen sind selten geworden“

Bei den beliebtesten Vornamen waren sich Eltern von Mädchen in Chemnitz, Görlitz und Bautzen ganz einig: Sophie führte jeweils die Hitlisten an. In der Landeshauptstadt verdrängte sie jedoch Marie auf den zweiten Platz.

In Bautzen bekamen 14 Kinder sogar drei Vornamen - wie Elaine Savannah Marie oder Charlotte Marie-Luise Hildegard. In Dresden häuften sich Bindestrich-Doppelnamen wie Rosa-Charlott oder Melodie-Mia für Mädchen und Noah-Jakob oder Dee-Jay für Jungen. „Ungewöhnliche Vornamen sind selten geworden“, sagte der Leiter des Standesamtes, Frank Neubert. Dazu zählte er die Mädchennamen Marilou, Moka und Jazz sowie Orlando, Filius und Filou bei den Jungs. „Es ging mit Falko, Ringo und Heino auch musikalisch zu.“ (dpa)