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Kritik an Lehrereinstellungen

Der Stand der Vorbereitung des Kultusministeriums auf das kommende Schuljahr stößt auf Kritik. Die Personalprobleme der Schulen werden weiterwachsen. Das Ministerium müsse endlich umdenken.

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© Symbolfoto: dpa

Dresden. Der Stand der Vorbereitung des Kultusministeriums auf das kommende Schuljahr stößt auf Kritik. „Der Lehrermangel in Sachsen geht in das fünfte Jahr – und verschlimmert sich“, sagt Sabine Friedel, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag.

Knapp zwei Monate vor Beginn des neuen Schuljahres sind erst 865 der 1 400 verfügbaren Stellen an Schulen besetzt, sagte Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) im SZ-Interview. Für die Stellen haben sich etwa 2 800 Personen beworben, doch nur 1 000 davon sind ausgebildete Lehrer.

„In solchen Situationen hilft kein ‚Weiter so‘“, sagt Friedel. Das Kultusministerium müsse jede verfügbare Person einstellen, auch über den regionalen Bedarf hinaus. Friedel fordert, das Lehrermaßnahmepaket endlich umzusetzen. Darin wurden unter anderem schulgenaue Ausschreibungen und Einstellungen beschlossen. „Damit können die Schulleiter helfen, das Personal zu besorgen“, so Friedel.

„Die Bewerberzahlen sprechen eine deutliche Sprache“, so Uschi Kruse, die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Personalprobleme wachsen. „In einigen Schularten und Regionen werden die notwendigen Einstellungen selbst dann nicht realisiert werden können, wenn man jede Bewerbung eines Seiteneinsteigers berücksichtigt“, so Kruse. Größere Klassen, mehr Unterrichtsausfall, stärkerer Abbau von Förderangeboten und weitere Überlastung der Lehrkräfte seien die Folge. (SZ/sca)