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Wissenschaftler gegen A17-Eröffnung

Ein Geologe warnt vor der Gefahr eines Erdrutsches. Bereits im Sommer 2013 war ein fast fertiges Teilstück der Autobahn Dresden-Prag unter Erdmassen verschwunden.

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© dpa

Prag/Dresden. Ein unabhängiger Experte hat Zweifel an der geplanten Eröffnung des letzten Teilstücks der Autobahn Dresden-Prag zum 17. Dezember geäußert.

Der Geologe Vladimir Cajz von der tschechischen Akademie der Wissenschaften warnte im Sender CT vor der Gefahr eines Erdrutsches. „Wenn ich in der Verantwortung wäre, hätte ich im Leben nicht erlaubt, die Autobahn in diesem Bereich zu bauen“, sagte er. Das Verkehrsministerium in Prag versicherte am Dienstag, dass der Eröffnung nichts im Wege steht. „Die Autobahn wird für den Betrieb sicher sein und sie wird am 17. Dezember fertig sein“, teilte Minister Dan Tok von der Protestpartei ANO mit.

Ein Erdrutsch hatte im Sommer 2013 ein fast fertiges Teilstück der Strecke durch das Böhmische Mittelgebirge verschüttet. Ein Monitoring-System soll nun vor erneuten Bewegungen des Hangs warnen. „Wir werden das überwachen und auf jegliche Veränderungen, die eine Gefahr darstellen könnten, reagieren“, versprach Tok. Notfalls werde der Streckenabschnitt dann vorübergehend gesperrt.

In der Vergangenheit hatten zudem langwierige juristische Streitigkeiten mit Umweltschützern den Baufortschritt immer wieder verzögert. An der wichtigen Autobahnverbindung zwischen Deutschland und Tschechien wird seit einem Vierteljahrhundert gearbeitet. (dpa)