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Krankenhaus Weißwasser in der Kritik

Ein ARD-Bericht zum Thema Krankenhauskeime sorgt für Wirbel. Demnach würden in Weißwasser hygienische Mindeststandards nicht erfüllt.

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© Joachim Rehle

Von Alexander Buchmann

Am Mittwoch hat das ARD-Magazin „Plusminus“ über Krankenhauskeime und Hygienemängel in deutschen Krankenhäusern berichtet. In dem dazugehörigen Artikel auf der Internetseite des Senders kann dabei in einer interaktiven Karte auch gezielt nach Krankenhäusern gesucht werden. Laut der dortigen Angaben, die auf Daten aus dem Jahr 2014 beruhen, erfüllt das Kreiskrankenhaus Weißwasser die Mindestkriterien in Bezug auf das vorgeschriebene Hygienepersonal nicht. So gebe es keinen Krankenhaushygieniker, keine Hygienefachkräfte sowie keine hygienebeauftragten Ärzte und Pfleger.

Die Managementgesellschaft Gesundheitszentrum des Landkreises Görlitz mbH (Mglg), zu der das Weißwasseraner Krankenhaus gehört, weist die Vorwürfe am Freitag zurück. „Wir mussten feststellen, dass der Beitrag grobe Recherchefehler zum Nachteil der Kreiskrankenhaus Weißwasser gemeinnützige GmbH und vermutlich auch anderer Krankenhäuser aufweist“, teilt Lisa Otto von der Mglg mit. Anders als in dem Artikel behauptet, beschäftige das Kreiskrankenhaus Weißwasser eine Hygienefachkraft, einen hygienebeauftragten Arzt, einen extern beratenden Krankenhaushygieniker sowie 17 Hygienebeauftragte in der Pflege. Somit erfülle das Haus bereits seit Jahren die Forderungen des Gesetzgebers, des Robert-Koch-Instituts und des Infektionsschutzgesetzes.

„Ich habe mein Amt als Hygienefachkraft 2012 von meiner Vorgängerin übernommen“, erklärt Valeriya Poetschke vom Krankenhaus Weißwasser auf SZ-Nachfrage. Somit ist klar, dass die Mitarbeiter in diesem Bereich nicht erst nach 2014 eingestellt worden sind. Neben dem Hygienepersonal habe das Krankenhaus außerdem ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem und werde jährlich durch externe Berater überprüft. „Hierbei stehen die Anforderungen an die Hygiene im besonderen Fokus“, heißt es weiter in der Mitteilung der Managementgesellschaft. Des Weiteren nehme das Kreiskrankenhaus an der Aktion „Saubere Hände“ teil und arbeite eng mit dem Gesundheitsamt des Landkreises zusammen.

Die nun herrschende Unsicherheit sei daher komplett unbegründet. „Für uns ist es unverständlich, warum die Daten völlig unreflektiert verarbeitet werden. Rechtliche Schritte behält sich die Krankenhausleitung vor“, erklärt Lisa Otto.