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Kindheit ade - Jugendweihe bleibt in Sachsen beliebt

Viele Jugendliche feiern den symbolischen Schritt ins Erwachsenenleben weiterhin mit einer Jugendweihe. Tausende Teenager sagen stattdessen aber auch Ja zum Glauben.

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Dresden. Auch 25 Jahre nach der Deutschen Einheit bleibt die Jugendweihe in Sachsen beliebt. „Wir feiern in diesem Jahr mit rund 13 000 Jugendlichen“, sagte Matthias Hartmann vom Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe. Das seien etwa so viele wie im Jahr davor. Gefeiert werde von diesem Samstag bis Mitte Juni, hieß es.

Von steigenden Zahlen berichtet die evangelische Kirche. Mehr als 5000 Konfirmanden sagen in diesem Jahr Ja zum Glauben. Damit hält der seit acht Jahren verzeichnete Anstieg bei den Konfirmanden an, wie das Landeskirchenamt in Dresden mitteilte. Die Gemeinden gingen bei der Wahrung der Tradition mit der Zeit, hieß es weiter. Es würden neuere Lieder gesungen und auch die offene Jugendarbeit sei stärker auf die Bedürfnisse der Teenager ausgerichtet.

„Die Jugendweihe gehört für viele Familien einfach dazu“, erklärte Peggy Turek vom Dresdner Verein Roter Baum. Etwa 200 14-Jährige haben sich bei dem Verein für die Jugendweihe angemeldet. Um auf den symbolischen Schritt ins Erwachsenenleben vorzubereiten, organisiert der Rote Baum Bildungsfahrten, Projekte und Diskussionsrunden.

„Beliebt sind Veranstaltungen, die mit Sport, Wissenschaft und Geschichte zu tun haben“, erklärte Turek weiter. Der Höhepunkt sei dann aber natürlich die festliche Jugendweihe - mit Eltern, Freunden und Verwandten.

Die Jugendweihe ist eine weltliche Alternative zur evangelischen Konfirmation und katholischen Firmung. Die Tradition des Festes reicht ins 19. Jahrhundert zurück. In der DDR, wo die Jugendweihe mit einem Eid auf den Sozialismus verbunden war, nahm seit 1955 nahezu jeder 14-Jährige mehr oder weniger freiwillig teil. Dem Festakt ging eine politische Schulung voraus. Damit hat die heutige Jugendweihe nichts mehr zu tun. (dpa)