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Junge Bautzenerin in München ermordet

Katrin Michalk, Verwandte der Bautzener Politikerin Maria Michalk, wurde von einem Unbekannten im Hausflur erstochen. Sie hatte keine Chance.

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Von Gabriele Naß

Die Familie der Bundestagsabgeordneten Maria Michalk (CDU) aus Spreewiese bei Bautzen steht unter Schock: Die 31-jährige Katrin Michalk ist am Freitagabend gegen 20.30 Uhr in München ermordet worden. „Für uns ist das so unwirklich“, sagte Maria Michalk gestern stellvertretend für die Eltern der jungen Frau und die ganze Familie. Katrin Michalk ist die Nichte des Mannes der Bundestagsabgeordneten und Cousine der Promi-Designerin Dorothea Michalk.

Die junge Frau wohnte in einem siebenstöckigen Mehrfamilienhaus im Münchener Stadtteil Sendling. Hier traf sie im Hausflur offenbar völlig überrascht auf ihren Mörder. Sie war auf dem Heimweg vom Sport und hatte kaum die Haustür aufgeschlossen, als sie mit einem Messer angegriffen und erstochen wurde. Nachbarn hatten die lauten Schreie der jungen Frau gehört. Hilfe kam schnell. Notärzte konnten dem Opfer trotzdem nicht mehr helfen. Sie starb noch am Tatort. In der gemeinsamen Wohnung wartete ihr Freund.

Der Täter konnte trotz Polizeigroßaufgebotes flüchten und wurde bisher nicht gestellt. So tappte die Münchener Polizei gestern Abend auch beim Motiv für das Verbrechen weiter im Dunkeln.

Die Eltern der toten jungen Frau bekamen am Sonnabendvormittag von der Polizei Besuch. Die Beamten überbrachten die Nachricht vom Tod ihrer Tochter. „Wir haben es dann am Sonnabendnachmittag erfahren. Vorher waren die Eltern gar nicht in der Lage zu telefonieren, sagte Maria Michalk.

Zu den Hintergründen der Tat wusste auch die Familie bis gestern nichts. Die Kriminalpolizei in München ermittelt. Der Leichnam war von der Gerichtsmedizin am Wochenende noch nicht freigegeben worden. Auch deswegen habe sich bisher niemand aus der Familie auf den Weg nach München gemacht.

Die Michalks sind schockiert. Sie verlieren, wie sie sagen, eine lebenslustige wie überlegte, gesunde junge Frau voller Pläne. Und voller Chancen. Erst anlässlich des Weihnachtsfestes war Katrin Michalk nach Hause gekommen. Die Familie erlebte sie tagelang fröhlich. Zwar helfe der Glaube. „Es macht es leichter, wenn man weiß, dass wir uns wiedersehen“, so Maria Michalk. Es falle trotzdem unendlich schwer, zu begreifen, was da in München passiert ist. Maria Michalk: „Wir hoffen, sie können den Täter bald fassen.“

Katrin Michalk hatte als Jugendliche das Berufliche Schulzentrum in Bautzen besucht und hier ihr Abitur gemacht. Danach zog es sie nach München. Hier absolvierte sie eine Bankenlehre. Zuletzt arbeitete sie als Verlagsangestellte.