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Jetzt rollt der Görliwood-Express

Die Filmstadt wirbt ab sofort auf der Schiene. Damit verbindet der Chef des Verkehrsverbunds auch eine leise Hoffnung auf den Ausbau der Strecke Görlitz-Dresden.

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© Rolf Ullmann

Von Matthias Klaus

Görlitz. So was von pünktlich aber auch. Punkt 13 Uhr am Freitagmittag läuft er in den Görlitzer Bahnhof ein, der Görliwood-Express. Ein freudestrahlender Oberbürgermeister schaut aus dem Fenster des Führerhauses. „Ein Tag, der mir sehr gut gefällt“, kommentiert das Stadtoberhaupt. Kein Wunder, als früherer Waggonbau-Chef sind Züge aus seinem Leben nicht wegzudenken. Nun also der Görliwood-Express, ein Trilex-Zug, gestaltet mit Fotos von Filmdrehorten und Szenen aus Görlitz. Einen Großteil davon hat der hiesige Fotograf Nikolai Schmidt beigesteuert, der auch für die SZ arbeitet. Und dann sind da noch die Grüße an den Zugwänden, etwa von Jan-Josef Liefers, Daniel Brühl, Ralph Fiennes, allesamt renommierte Schauspieler. Die Zitate stammen aus dem Goldenen Buch der Stadt, wurden für den Görliwood-Express aufbereitet.

Christoph Mehnert, stellvertretender Geschäftsführer des Zvon, Andreas Trillmich, Geschäftsführer von Trilex, und Oberbürgermeister Siegfried Deinege stoßen mit Landskron.
Christoph Mehnert, stellvertretender Geschäftsführer des Zvon, Andreas Trillmich, Geschäftsführer von Trilex, und Oberbürgermeister Siegfried Deinege stoßen mit Landskron. © Rolf Ullmann

Görliwood, so richtig warm werden konnte Oberbürgermeister Siegfried Deinege anfangs mit dem Begriff nicht, wie er zugibt. Inzwischen ist er Fan. „Der Zug steht symbolisch dafür, was Görlitz als Filmstadt erreicht hat“, sagt der Oberbürgermeister. Der Film sei mittlerweile ein Wirtschaftsfaktor für die Stadt geworden.

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „großer Bahnhof“, der dem Zug bereitet wird. Länderbahn-Geschäftsführer Andreas Trillmich kündigt an, dass es im Express in Zukunft Veranstaltungen geben soll, Lesungen beispielsweise. Nach dem Naturpark Zittauer Gebirge ist der Görliwood-Express der zweite gestaltete Trilex-Zug, der für die Region auf der Schiene wirbt.

Christoph Mehnert, stellvertretender Zvon-Chef, sieht nicht nur eine Werbung für die Region im Görliwood-Express, sondern für den Schienenpersonenverkehr im Allgemeinen. Und er nutzt auch gleich die Gelegenheit, noch einmal für die Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz zu werben. „Vielleicht wird der Görliwood-Express ja auch in Dresden wahrgenommen und damit, wie wichtig Görlitz als Bahnknoten ist“, hofft Christoph Mehnert.

Die Zugtaufe findet dann standesgemäß mit Landskron-Bier statt, mit der Görliwood-Edition selbstverständlich. (szo/mk)