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Jazzmusiker Walter Eichenberg ist tot

Der langjährige Leiter des Rundfunktanzorchesters Leipzig, Walter Eisenberg, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 95 Jahren in Leipzig.

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Leipzig. Der langjährige Leiter des Rundfunktanzorchesters Leipzig, Walter Eisenberg, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 95 Jahren in Leipzig, wie seine Familie mitteilte. Eichenberg war 44 Jahre lang Mitglied in der bekannten Big Band, der er von 1961 bis 1989 als Chefdirigent vorstand, ehe er das Amt an seinen langjährigen Pianisten und Chef-Arrangeur Eberhard Weise übergab. Zwei Jahre lang blieb er dem Orchester noch als Zweiter Dirigent treu, bevor er sich 1991 ins Privatleben zurückzog.

Am 20. Dezember 1922 in Großburschla bei Eisenach (Thüringen) geboren, begann Eisenberg mit 14 Jahren ein Studium als Trompeter an der Städtischen Orchesterschule Zschopau (Sachsen). Dort traf er den nahezu gleichaltrigen Fips Fleischer (1923-2002), mit dem er die Liebe zu Swing und Jazz teilte. Im Krieg schwer verwundet, spielte er nach 1945 zunächst bei einer kleinen Swing-Formation in Chemnitz, ehe er 1947 zum neu gegründeten Tanzorchester des Senders Leipzig wechselte.

Unter der Leitung Eichenbergs produzierte das Orchester rund 5000 Titel für Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte. Gemeinsam mit der Big Band war er als Musiker und Dirigent in zwölf europäischen Ländern auf Tourneereisen zu Gast. Außerdem wirkte das Rundfunktanzorchester Leipzig über Jahrzehnte an vielen beliebten DDR-Fernsehshows mit. Für seine Leistungen als Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent erhielt er unter anderem den Nationalpreis und den Kunstpreis der DDR sowie den Kunstpreis der Stadt Leipzig. (dpa)