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Homophobie in Sachsen stärker verbreitet als anderswo

Die Ablehnung von Homo- und Transsexuellen ist nach Einschätzung von Sachsens Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) im Freistaat stärker vorhanden als in anderen Bundesländern.

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© dpa

Dresden. Die Ablehnung von Homo- und Transsexuellen ist nach Einschätzung von Sachsens Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) im Freistaat stärker vorhanden als in anderen Bundesländern. „Wir wollen allen Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität, ein Leben frei von Diskriminierung und ohne Angst vor Gewalt ermöglichen. Solange diskriminierende Äußerungen von der Gesellschaft hingenommen oder belächelt werden oder gar als „normal“ gelten, haben wir noch ein dickes Brett zu bohren“, erklärte sie am Montag mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie.

Köpping verwies auf einen in ihrem Haus gemeinsam mit Vereinen und Verbänden entwickelten Aktionsplan. Sachsens Regierung habe bei dem Thema im Koalitionsvertrag ganz klar Position bezogen. „Nach der Verabschiedung im Kabinett wollen wir noch in diesem Jahr damit beginnen, die Maßnahmen des Aktionsplanes umzusetzen“, sagte Köpping. Mit der bereits novellierten Förderrichtlinie „Chancengleichheit“ könnten schon jetzt Projekte gefördert werden, die sich für mehr Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einsetzen.

Am 17. Mai 1990 beschloss die Weltgesundheitsorganisation WHO, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu bezeichnen. Seit 2004 wird das Datum als Internationaler Tag gegen Homo- und Transphobie begangen. Er soll auch an die Opfer homo- und transphober Gewalt erinnern. In Leipzig ist an diesem Tag ein „Rainbowflash“ geplant. (dpa)