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Kritik an Preisen im Saurierpark

Wer die Saurier in Kleinwelka mal wieder sehen will, muss jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen. Muss das wirklich sein?

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© Uwe Soeder

Bautzen.Wer die Saurier in Kleinwelka mal wieder sehen will, muss jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Freizeiteinrichtung hat die Eintrittspreise erhöht. Das sorgt vor allem in den sozialen Netzwerken für große Diskussionen. „Das kann man sich als Familie nicht mehr leisten“ heißt es da etwa oder „Sagt mal, füttert Ihr die Tiere?“. Mancher prophezeit dem Park, dass künftig weniger Besucher kommen werden. Andere halten die Preise – auch im Vergleich zu anderen Freizeitparks oder Spaßbädern – hingegen für angemessen. Die SZ hat mit Volker Bartko gesprochen. Er ist Geschäftsführer der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen, die den Park betreibt.

Herr Bartko, was entgegnen Sie den Kritikern, die sich über den Preissprung beschweren?

Zum einen muss man sagen, es wird zwar im Netz diskutiert, aber an den Kassen gab es nach den Aussagen der Mitarbeiter bisher keine Beschwerden. So einen Parkbesuch leistet man sich ja auch nicht alle Tage, er ist doch etwas Besonderes. Schließlich kann bei uns die Familie entspannt einen ganzen Tag verbringen. Was die Preiserhöhung betrifft: Die Unterhaltung des Parks kostet nun mal Geld. Und er hat sich in den letzten Jahren ja sehr stark weiterentwickelt. Wo mehr Anlagen vorhanden sind, ist auch der personelle Aufwand höher. Wir haben ja nicht nur die Dinos, sondern beispielsweise auch die Erlebnisbereiche zu pflegen. Da muss immer alles in Ordnung sein. Eine Preiserhöhung stand daher eigentlich schon seit Längerem an.

Sie haben aber zunächst gezögert.

Ja, denn wir hatten ja über längere Zeit eine große Baustelle gleich am Zugang des Parks. In dieser Situation wollten wir nicht mit einer Preiserhöhung kommen. Nachdem dann der neugestaltete Eingangsbereich mit dem vergrößerten Parkplatz voriges Jahr in Betrieb gegangen ist, haben wir uns zu einer neuen Preisstruktur und einer stufenweisen Erhöhung entschlossen.

Was heißt das?

Wir haben die Altersgrenzen verändert. Früher musste bereits für Kinder ab drei Jahre Eintritt bezahlt werden, jetzt erst ab vier Jahren. Und der Kindereintrittspreis galt zuvor bis zwölf, jetzt bis 13 Jahre. Neu ist auch, dass alle Geburtstagskinder kostenlos eingelassen werden. Und die Familienkarte gilt jetzt nur noch für zwei Erwachsene und zwei Kinder.

Gerade diese Änderung sorgt für Kritik. Familien mit mehr als zwei Kindern fühlen sich benachteiligt.

Wir haben uns dazu entschlossen, weil mit der alten Regelung leider auch Missbrauch betrieben wurde. So wurden nicht nur eigene, sondern auch nicht zur Familie gehörende Kinder mit diesem Ticket mit in den Park genommen. Übrigens haben wir uns beim Preismodell auch an anderen Freizeitparks orientiert. Besucher haben bei uns außer für das, was sie verzehren, keine weiteren Kosten. So sind Parkplätze und Bollerwagen-Ausleihe gratis.

Und was hat es mit der stufenweisen Erhöhung auf sich?

Die erste Erhöhung erfolgte zum 1. Juni 2017, die zweite jetzt zum Saisonstart.

Sind weitere Erhöhungen geplant?

Vorerst nicht. Aber langfristig werden wir sicher – so wie andere Einrichtungen auch – die Eintrittspreise wieder auf den Prüfstand stellen. Wir entwickeln den Park ja auch ständig weiter.

Wie finanziert sich denn der Saurierpark? Bekommen Sie dafür Zuschüsse?

Der Park muss sich selbst tragen. Es ist keine öffentlich-rechtliche Einrichtung, die bezuschusst wird. Und wir müssen neben den Betriebskosten auch Geld erwirtschaften, um wieder investieren zu können.

Mancher kritisiert eben gerade, dass sich teure Investitionen wie das Mitoseum auf die Preise niederschlagen.

Es ist unser Anspruch, dass sich der Saurierpark ständig weiterentwickelt. Und das erwarten die Gäste von uns auch. Übrigens kommen die überwiegend von weiter her, nur etwa zehn Prozent aus Bautzen und Umgebung. Aber wenn es jahrelang nichts Neues gibt, verliert der Park seinen Reiz und irgendwann kommt niemand mehr.

Und was gibt es demnächst Neues?

Sie sehen ja, hinterm Mitoseum ist wieder etwas im Entstehen. In Kürze werden die Besucher hier mitverfolgen können, wie ein künstlicher Vulkan errichtet wird. Eingeweiht werden soll das neue Themenareal Ursuppe, das die Anfänge allen Lebens auf der Erde darstellen wird, mit Saisonbeginn 2019. Und auch ein weiteres Areal – das Urzeittal, in dem es um Pflanzen geht – ist in Planung. Im Mitoseum wollen wir noch einen kleinen Indoor-Spielbereich einrichten und die obere Ebene mit fossilen und archäologischen Fundstücken gestalten.

Gespräch: Madeleine Siegl-Mickisch

Geöffnet ist bis 4. November täglich von 9 bis 18 Uhr, im Juli und August bis 19 Uhr, Eintritt: Kinder (4 bis 13 Jahre) 11 Euro, Jugendliche/Erwachsene 15 Euro, Familienkarte für zwei Erwachsene/zwei Kinder 43 Euro.