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Harmona wird fortgeführt

Im vogtländischen Klingenthal sollen weiter Akkordeons gebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Gläubigerversammlung.

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© dpa

Klingenthal/Chemnitz. Die Mitarbeiter der insolventen Harmona Akkordeon GmbH aus Klingenthal im Vogtland dürfen weiter hoffen. Wie der Dresdner Insolvenzverwalter Helgi Heumann am Mittwoch mitteilte, hat eine vom Amtsgericht Chemnitz einberufene Gläubigerversammlung zugestimmt, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen. Die Firma werde nun für einen Investor fit gemacht, hieß es.

Laut Heumann ist die Auftragslage „zufriedenstellend“. Harmona könne bis weit ins nächste Jahr mit einem ausgeglichenen Geschäft rechnen. Die Liquidität sei gesichert. Zunächst werde mit den Mitarbeitern eine leistungsfähige Unternehmensstruktur geschaffen. Durch die Fortführung des Unternehmens hätten die Gläubiger die Chance, einen Teil ihres Geldes zurück zu erhalten.

Unseriöse Finanzplanung für neuen Firmensitz

Die Harmona gilt als weltweit ältester Akkordeon-Hersteller und ist unter anderem durch Instrumente der Marke „Weltmeister“ bekannt. Sie stellt nach eigenen Angaben jährlich etwa 3 000 bis 3 500 Instrumente her und erzielt damit einen Umsatz von rund 3,5 Millionen Euro. Für die aktuell 68 fest angestellten Mitarbeiter, 6 Azubis und 5 geringfügig Beschäftigten ist noch bis Ende Juli Kurzarbeit angesagt.

Das Unternehmen hatte vor allem nach hohen Investitionen in einen neuen Firmensitz am 13. Februar Insolvenz angemeldet. Heumann zufolge waren weder der Umbau des neuen Gebäudes noch dessen Finanzierung seriös geplant. Die Kosten seien aus dem Ruder gelaufen. Der Umzug sei abgesagt. Das Gebäudes stehe zum Verkauf. (dpa)