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Auto in Großschönau von Zug erfasst

Die Pkw-Fahrerin ist schwer verletzt. Der Lokführer steht unter Schock. 20 Kinder und 15 Fahrgäste kommen mit dem Schrecken davon.

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© Rocci Klein

Großschönau. Der Skoda Fabia ist ein Totalschaden, die Puffer des Trilex-Triebfahrzeuges haben sich weit in die Beifahrertür gegraben. Nach Polizeiangaben wurde das Auto nach dem Zusammenstoß am Bahnübergang neben dem Bahnhof Großschönau vom Zug 40 Meter weit vor sich hergeschoben.

Die 52-jährige Fahrerin, eine Mitarbeiterin eines Pflegedienstes, war am Mittwoch, gegen 17 Uhr, von der Emil-Schiffner-Straße in Richtung Bahnhofstraße unterwegs, als sie den unübersichtlichen und unbeschrankten Bahnübergang überfuhr. Der Zug kam aus ihrer Sicht von rechts aus einer Kurve. Bäume versperren an der Stelle die Sicht. Sie wurde bei dem Zusammenstoß schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Der Lokführer stehe unter Schock, erklärte Polizeisprecher Thomas Knaup vor Ort.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sollen laut einer Zeugin sowohl das akustische als auch das optische Signal am Andreaskreuz funktioniert haben. Im Zug, der von Zittau kommend nach Seifhennersdorf unterwegs war, befanden sich 35 Fahrgäste, darunter 20 kleine Kinder mit vier Begleitpersonen aus einem tschechischen Ort in der Nähe von Varnsdorf. Die Anzahl der Kinder erklärte das Großaufgebot der Rettungs- und Hilfskräfte, so Knaup. Man habe im Hinblick auf die Kinder mit dem schlimmsten gerechnet. Bis gegen 19.30 Uhr wurden die Kinder vor Ort in einem Zelt des Katastrophenschutzes von mehreren Rettungsärzten untersucht und vom Kriseninterventionsteam des DRK Zittau betreut, bevor sie den wartenden Eltern übergeben wurden, die mit ihren Autos nach Großschönau gefahren waren.

„Dass einige Sanitäter fließend Tschechisch sprechen, war in dem Fall Gold wert“, so Knaup. Alle Kinder und Fahrgäste blieben unverletzt. Die Eltern der Kinder warteten geduldig an dem komplett abgesperrten Bahnhofsgelände. Es schien so, als hätten die Kinder das Ereignis ganz gut weggesteckt. Sie wurden von den rund 20 wartenden Eltern herzlich empfangen und auf den Arm genommen.

Der Triebwagen der Vogtlandbahn soll nach Angaben der Techniker fahrtüchtig sein und noch am Abend in ein Depot weiterfahren. (szo)