Chemnitz/Dresden. Unwetter mit starken Gewittern und Hagelschauern haben in Sachsen größere Schäden angerichtet. Vor allem im Bereich Mittelsachsen und im Erzgebirge wurden am Dienstagabend zahlreiche Bäume entwurzelt und Straßen überschwemmt, wie ein Sprecher der Chemnitzer Polizei am Mittwoch sagte. Im ostsächsischen Weißwasser war am Mittwoch nach einem Blitzeinschlag der Notruf 112 gestört, wie das Landratsamt Görlitz mitteilte.
Heftige Gewitter toben über Sachsen
Auf der Autobahn 72 bei Limbach-Oberfrohna (Kreis Zwickau) prasselte ein heftiger Hagelschauer nieder, der den Verkehr zeitweilig lahmlegte. Laut Deutschem Wetterdienst wurden aus der Region Zwickau während des Unwetters Hagelkörner von bis zu sieben Zentimetern Durchmesser gemeldet. Ein Mensch erlitt laut Feuerwehr eine Platzwunde. Zahlreiche Dächer und Autos wurden durch die großen Hagelkörner beschädigt. In der Rettungsleitstelle in Zwickau gingen seit dem Dienstagnachmittag mehr als 100 Notrufe ein. Die Leitstelle musste personell verstärkt werden, um alle Anrufe entgegen nehmen zu können, hieß es. Betroffen waren neben Zwickau vor allem auch die Gegend bei Aue und Schwarzenberg.
Schon am Dienstagnachmittag sorgte ein Blitzeinschlag für einen Dachstuhlbrand und machte ein Einfamilienhaus in Chemnitz unbewohnbar. Die vierköpfige Familie war während des Brandes nicht Zuhause. Das Freibad Wittgensdorf bleibt bis Freitag geschlossen. Es sei zu starken Verwüstungen gekommen, hieß es. Das Schwimm- und Planschbecken sei durch Laub, Äste und Schlamm völlig verschmutzt worden, die Liegewiesen wurden mit Laub und Ästen übersät. Durch Blitzeinschläge wurden zwei Bäume gefällt.
Hintergrund: Sommergewitter - Blitze nach der Hitze
Auch im nordsächsischen Delitzsch und in Dresden brannten am Abend zwei Wohnhäuser nach Blitzeinschlägen, hieß es von den zuständigen Polizeidirektionen. Die Bewohner der betroffenen Häuser konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen.
In Ostsachsen war vor allem die Zittauer Region betroffen. Die Feuerwehr musste Keller leerpumpen und umgestürzte Bäume von den Straßen räumen. Die Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig war wegen umgestürzter Bäume rund vier Stunden gesperrt.
Den meisten Regen musste laut Deutschem Wetterdienst das erzgebirgische Deutschneudorf mit 56 Litern auf den Quadratmeter verkraften. Die Meteorologen rechnen für die Abendstunden am Mittwoch und die Nacht zu Donnerstag vor allem für Westsachsen erneut mit heftigen Gewittern, Starkregen, Sturm und Hagel. (dpa)
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