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Studentenclub hat Ärger mit Besuchern

Betrunkene Gäste randalieren in der Maus in Görlitz. Das Team will das nicht länger hinnehmen.

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© Nikolai Schmidt

Von Ingo Kramer

Görlitz. Der Aufruf im Internet klingt unerfreulich. „Aufgrund der jüngsten Ereignisse wollen wir darauf hinweisen, dass Vandalismus stets auf den Club zurückfällt. Schäden müssen repariert und bezahlt werden“, schreibt der Studentenclub Maus auf seiner Facebook-Seite. Dass es in jüngster Zeit Ärger gab, bestätigt Neklas Günther, Vorstandsvorsitzender des Türmer-Vereins, der den Club betreibt: „Seit Oktober gab es vier oder fünf Fälle, in denen Clubeigentum beschädigt wurde oder Gäste sich sehr gewaltbereit zeigten.“ Das sei ein Anstieg gegenüber früheren Jahren. Die Schäden seit Januar 2017 liegen bei etwa 500 Euro. „Abgesehen von finanziellen Auswirkungen bedeutet das für uns jede Menge Zusatzaufwand“, sagt der Clubchef. Beim „Semesterabtakt“ Ende Januar habe zudem ein betrunkener Gast mehrfach den Hitlergruß gezeigt und „Heil Hitler“ gerufen – unter dem Applaus seiner ebenfalls alkoholisierten Freunde. „Wir standen entsetzt daneben“, sagt Neklas Günther.

Nun reagiert das Maus-Team, einerseits mit dem Aufruf im Internet, andererseits habe die letztgenannte Gruppe Hausverbot erhalten. Und nicht nur diese: „Auf der letzten Veranstaltung haben wir bereits Gäste, die unangenehm aufgefallen sind, des Clubs verwiesen“, so Neklas Günther: „Es wurde Zeit für uns, zu definieren, wo die rote Linie liegt und diese umzusetzen.“

Für die Polizei stellt der Studentenclub Maus indes keinen Einsatzschwerpunkt dar. Das sagt Sprecherin Madeleine Urban. Es habe innerhalb der vergangenen zwölf Monate insgesamt vier Fälle von Hausfriedensbruch gegeben, die durch den Club angezeigt wurden, da Gäste mit alkoholbedingten Ausfallerscheinungen verbal Streit gesucht hätten und trotz Aufforderung nicht gehen wollten. Nach Eintreffen der Polizei seien diese Gäste gegangen. Einmal im Dezember sei die Polizei wegen einer Ruhestörung gerufen worden. „Ursache war ein kurzzeitig geöffnetes Fenster des Studentenclubs“, so die Sprecherin.

Bei der Stadt liegen keine Beschwerden bezüglich der Maus vor, sagt Sprecherin Sylvia Otto: „Die letzten Vorkommnisse waren nach meinen Unterlagen im April vorigen Jahres.“ Damals hatten Gäste auf dem Heimweg Mülltonnen in der Peterstraße umgeworfen. Das Maus-Team plant derzeit das nächste Semester, vor allem den Semesterauftakt. Dann wird es hoffentlich weniger Ärger mit Gästen geben.