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Grün ohne Grenzen

Görlitz und seine polnische Nachbarstadt Zgorzelec wollen sich zusammen eine neue grüne Mitte schaffen.

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© dpa

Görlitz. Görlitz und seine polnische Nachbarstadt Zgorzelec wollen sich zusammen eine neue grüne Mitte schaffen. Die geplante Gestaltung des Ufers entlang der Neiße knüpft an das Projekt „Brückenpark“ an, das Kernstück der gescheiterten Bewerbung für die Kulturhauptstadt Europas 2010 war. Beiderseits der Neiße sollen bis 2020 verschiedene Flächen zwischen Altstadtbrücke und Eisenbahnviadukt neu gestaltet werden, sagte der Leiter des Görlitzer Amtes für Stadtentwicklung, Hartmut Wilke, der Nachrichtenagentur dpa. Einen gemeinsamen Antrag auf Zuschüsse für das grenzüberschreitende Vorhaben wollen die Partnerstädte bis spätestens Mitte 2015 bei der EU stellen.

Der Brückenpark für Görlitz und Zgorzelec sollte sich auf rund zwei Kilometern Länge entlang des Flusses ausdehnen, der seit 1945 die Grenze zwischen Deutschland und Polen markiert. Nachdem Essen den Zuschlag als Kulturhauptstadt für 2010 erhielt, blieb das Vorhaben an der Neiße zunächst eine Vision. „Beide Städte haben überlegt, was sich aus den Ideen weiter entwickeln lässt“, sagt Wilke. „Ziel ist es, grüne Freiräume zu entwickeln und dabei Grenzen zu überwinden.“

Für die geplanten Arbeiten auf deutscher Seite habe Görlitz etwa 5,4 Millionen Euro veranschlagt. Zgorzelec rechne mit Ausgaben in vergleichbarer Höhe. Görlitz schlägt den Bau einer neuen Fußgängerbrücke vor, die zwischen der Altstadtbrücke und dem innerstädtischen Grenzübergang für Autos entstehen sollte. Die polnische Partnerstadt favorisiert dagegen weiter südlich eine zusätzliche Verbindung über die Neiße. „Beide akzeptieren jedoch den Vorschlag der jeweils anderen Seite“, sagt Wilke.

Schon in den vergangenen Jahren ist die Uferzone in der Neißestadt teilweise neu gestaltet worden, etwa mit dem Griechischen Boulevard auf polnischer Seite oder dem Uferpark genau gegenüber. Dort verschwand eine ehemalige Tuchfabrik. Sie machte Platz für eine grüne Freifläche, „auf der man bis ans Wasser gehen kann“, sagt Wilke.

Mit dem gemeinsamen Vorhaben wollen Görlitz und Zgorzelec weitere Teile des Neißeufers neu erlebbar machen, etwa durch Wege näher am Wasser. Auch ungenutzte und brachliegende Gebäude sollen dazu weichen. Das gesamte Vorhaben hat Görlitz in sieben Abschnitte geteilt. „Wir hoffen, dass wir möglichst viel davon verwirklichen können“, sagt Wilke. (dpa)