Merken

Görlitz feiert seine Altstadt

Drei Tage lang zieht das größte Volksfest an der Neiße Tausende Besucher an. Das Besondere: Auch auf polnischer Seite steigt die Party.

Teilen
Folgen
NEU!
© Pawel Sosnowski

Görlitz. Es geht in die Tausende. So ganz genau kann und will Gerd Weise nicht sagen, wie viele Plastebecher da in den Kisten sind, die noch in den Räumen des städtischen Kulturservices auf ihren Einsatz warten. Es sind die Becher fürs Görlitzer Altstadtfest. Wenn das am Wochenende über die Bühne geht, ist schließlich auch mit Tausenden durstigen Besuchern zu rechnen – vor allem, wenn die Meteorologen recht behalten und es ein heißes Wochenende wird.

Vom Freitagabend bis zum späten Sonntag flanieren die Besucher entlang der Verkaufsstände der Händler sowie Handwerker zwischen dem Marienplatz und der Altstadtbrücke. Wer dabei ganz hoch hinaus möchte, dreht eine Runde mit dem großen Riesenrad auf dem Obermarkt und genießt den Blick aus luftiger Höhe auf das bunte Treiben ringsum.

Auch in diesem Jahr haben die Organisatoren um Gerd Weise vom Kulturservice ein Programm zusammengestellt, das möglichst allen Altersgruppen gerecht werden soll. Für viele Besucher beginnt der Gang über das Altstadtfest auf dem Marienplatz. Zwischen dem Nikolaiturm und dem Hotherturm hingegen lassen die Fackelsteiner im Nikolaizwinger bereits zum achten Mal das Mittelalter wieder lebendig werden. Die Musik von Saracenixus untermalt dabei das Treiben der Germanenhorden, der Wikinger sowie die Geschäftigkeit der Handwerker, die hier dem Publikum ihre Kunstfertigkeit demonstrieren. Sie alle schlagen durch ihr Tun eine lebendige Brücke zwischen dem Görlitz von heute und der Vergangenheit.

Nur wenige Meter von der Görlitzer Altstadtbrücke entfernt feiern die polnischen Nachbarn, die Einwohner von Zgorzelec, seit vielen Jahren ihr Jakubyfest. Polnische Spezialitäten vom Grill, aus der Pfanne und vom Fass warten darauf, auch von deutschen Gästen genossen zu werden. Umgekehrt bereichern auch viele Einwohner vom östlichen Neiße-Ufer die Festplätze im deutschen Teil der Europastadt.

Görlitz hat sich fürs Wochenende natürlich auch auf Gäste von außerhalb vorbereitet. Parkplätze sind ausgeschildert, aber natürlich endlich. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man da besser dran. Die letzte Bahnfahrt Richtung Dresden startet um 22.45 Uhr. Wer länger feiern will, muss dann bis 4.46 Uhr am nächsten Morgen aushalten. (SZ)