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Karpfen sterben in Moritzburg

Kormorane setzen vor allem den jüngeren Fischen am Bärnsdorfer Großteich zu. Selbst wenn diese keine Beute der Vögel werden, nehmen sie Schaden.

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© privat

Von Sven Görner

Moritzburg/Bärnsdorf. Spaziergänger haben im Hafenbecken unterhalb vom Leuchtturm am Bärnsdorfer Großteich einige tote Karpfen entdeckt. Die noch relativ kleinen Tiere trieben dort an der Wasseroberfläche. Die SZ hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass die Teichwirtschaft Moritzburg GmbH derzeit die sogenannten Satzfische in die von ihr bewirtschafteten Teiche bringt. Das sind die zwei Sommer alten Karpfen, die dann nach dem Abfischen im Herbst verkauft werden. Haben die toten Fische das Umsetzen möglicherweise nicht überstanden?

Henry Lindner, der Geschäftsführer der Teichwirtschaft Moritzburg, verneint diese Frage. „Im Gegensatz zu den meisten Satzfischen, die wir von der Teichwirtschaft Koselitz kaufen, haben wir die Karpfen im Niederen Großteich selbst aufgezogen und bereits im Herbst vom Niederen Waldteich dorthin gebracht“, ergänzt der Bärnsdorfer. „Allerdings waren sie in einem sehr schlechten Zustand.“

Obwohl es auch zweisömmerige Tiere waren, fehlte es ihnen deutlich an Gewicht. Henry Lindner nennt auch den Grund dafür: „Die Kormorane haben ihnen sehr zugesetzt. Denn vor allem die jüngeren Fische stehen ganz oben auf dem Speiseplan dieser Vögel.“ Selbst wenn die Fische den Attacken der schwarz gefiederten Jäger nicht zum Opfer fallen, leiden sie darunter und nehmen Schaden. „Sie sind durch die Angriffe der Kormorane permanent im Stress, fressen dadurch weniger oder verletzen sich bei der Flucht ins Schilf.“ Wenn die Vögel auftauchten, bekämen die Karpfen regelrecht Panik.

Nachdem das Eis weg war, haben Henry Lindner und seine Leute daher intensiv etwas dafür getan, dass die Kormorane vom Großteich verschwinden. Zum Verjagen sind auch einzelne Abschüsse möglich. Die Vögel haben sich inzwischen zum Mittel- und Frauenteich verzogen. „Die Fische kommen so nun langsam zur Ruhe. Inzwischen ist auch ausreichend Wasser im Niederen Großteich, sodass sie sich im Schilf verstecken können.“

Mit den steigenden Temperaturen haben die Fischer zudem auch mit dem Füttern begonnen. Der Geschäftsführer der Teichwirtschaft Moritzburg hofft, dass sich die Tiere so nun langsam erholen und an Gewicht zulegen. Dass es trotzdem mal den einen oder anderen toten Fisch gibt, sei nicht auszuschließen. „Das fällt aber meist nicht auf, weil die in der Regel gefressen werden.“ Wenn der Wind aber in Richtung Hafen drückt, könnten sich dort auch schon mal ein paar Kadaver ansammeln.