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A4 nach Gefahrgut-Unfall wieder frei

Ein Tanklaster mit giftiger Flüssigkeit hat am Montag einen Großalarm zwischen Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz ausgelöst. Viele Pendler waren betroffen. Inzwischen rollt der Verkehr wieder.

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© Rocci Klein

Nicole Preuß

Ottendorf-Okrilla. Ein Unfall auf der Autobahn hat am Montagnachmittag weite Kreise gezogen. Die A4 war zwischen Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz stundenlang in beiden Richtungen gesperrt. Pendler und Lasterfahrer mussten zum Teil lange Umleitungen in Kauf nehmen. Zahlreiche Straßen und Orte in der Region hatten mit einer deutlich erhöhten Verkehrsbelastung zu kämpfen.

Der Tanklaster einer sächsischen Spedition war auf dem Weg in Richtung Görlitz, als der 58-jährigeFahrer plötzlich die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. „Der Auflieger schaukelte sich auf und kippte auf die linke Fahrzeugseite“, sagte Polizeisprecher Thomas Knaup, der am Montagnachmittag noch zur Unfallstelle gefahren war. Die Ursache für den Kontrollverlust ist bisher unklar. Der Unfall ereignete sich in einer Baustelle, die zuletzt mehrfach Schauplatz von Unglücken war.

Das Tankbehältnis, das mit 25 000 Litern ätzendem, gesundheitsschädlichen Aluminiumsulfat gefüllt war, wurde bei dem Unfall aber nicht beschädigt. Trotzdem waren viele Feuerwehrfahrzeuge vor Ort. „Sie sollen die Unfallstelle absichern“, sagte Thomas Knaup. Die Flüssigkeit kann zwar nicht plötzlich in Brand geraten oder explodieren. Allerdings sei von ihr erhebliche Gefahr für die Umwelt ausgegangen. Ausgelaufen sind nach dem Unfall jedoch größere Mengen Diesel.

Der Verkehr wurde großräumig umgeleitet. Die Autos und Laster aus Richtung Görlitz sollten bereits in Pulsnitz die Autobahn verlassen und dann über Kamenz und Bernsdorf auf die A13 gelangen. Die Fahrzeuge aus Richtung Dresden nutzten vor allem die B6, um an ihr Ziel zu kommen, und fuhren zum Teil gar nicht auf die Autobahn. Die Laster, die in Richtung Polen fahren wollten, empfahl die Polizei, die Unfallstelle weiträumig zu umfahren. Sie sollten in Dresden auf die A13 fahren und dann über die A15 fahren. Viele von ihnen nutzten allerdings auch die kürzeren Umleitungen, berichten Beobachter.

Die Autobahn musste bis in die Abendstunden in beide Richtungen voll gesperrt werden, weil die Bergung des Lasters viel Platz beanspruchte und sehr lange dauerte. Die Spedition schickte noch am Abend einen Ersatztanklaster, in den die Flüssigkeit aus dem Unfallfahrzeug gepumpt wurde. Das sei problemlos verlaufen, hieß es von der Polizei.

Anschließend wurde der Tanklaster umgelegt und war bereit zum Abschleppen. Gegen 23 hatten die Einsatzlräfte die Unfallstelle geräumt. Seit etwa 2 Uhr fließt der Verkehr wieder. (mit szo)