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Gefahrgut-Großeinsatz auf der Autobahn 4

Ein havarierter Chemie-Transport hat einen Großeinsatz der Feuerwehr auf der Autobahn 4 bei Bischofswerda ausgelöst, der wohl noch bis in die Nacht hinein dauern wird.

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© Christian Essler

Görlitz/Dresden. Ein havarierter Chemie-Transport hat am Mittwoch einen Großeinsatz der Feuerwehr auf der Autobahn 4 bei Bischofswerda ausgelöst. Um 18 Uhr hat die Polizei die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Ohorn und Burkau voll gesperrt. Es kam zu erheblichen Staus.

Gefahrgutalarm auf der A4

Was so harmlos scheinend vor sich hinqualmt hat am späten Mittwochnachmittag einen Gefahrgutalarm auf der A4 bei Ohorn ausgelöst.
Was so harmlos scheinend vor sich hinqualmt hat am späten Mittwochnachmittag einen Gefahrgutalarm auf der A4 bei Ohorn ausgelöst.
Der Fahrer eines polnischen Lkw bemerkte gegen 17.30 Uhr, dass es aus seinem Auflieger dampft.
Der Fahrer eines polnischen Lkw bemerkte gegen 17.30 Uhr, dass es aus seinem Auflieger dampft.
Da es sich bei den Dämpfen um giftige Gase handelte, rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an.
Da es sich bei den Dämpfen um giftige Gase handelte, rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an.
Die A4 wurde zwischen Burkau und Ohorn voll gesperrt.
Die A4 wurde zwischen Burkau und Ohorn voll gesperrt.
Bei dem giftigen Gas handelt es sich um Phosphortrychlorid.
Bei dem giftigen Gas handelt es sich um Phosphortrychlorid.
Um den Lkw wurde eine 500 Meter Sperrzone eingerichtet.
Um den Lkw wurde eine 500 Meter Sperrzone eingerichtet.
Aufgrund der Sperrung kam es zu langen Staus.
Aufgrund der Sperrung kam es zu langen Staus.
Spezialisten hatten das Leck im Tank des Lasters zunächst geschlossen.
Spezialisten hatten das Leck im Tank des Lasters zunächst geschlossen.
Gegen vier Uhr früh rollte der Verkehr auf der A4 vorübergehend wieder.
Gegen vier Uhr früh rollte der Verkehr auf der A4 vorübergehend wieder.
Doch nach vier Stunden drangen erneut giftige Dämpfe aus dem Lkw, die Strecke wurde erneut gesperrt.
Doch nach vier Stunden drangen erneut giftige Dämpfe aus dem Lkw, die Strecke wurde erneut gesperrt.
Die Einatzkräfte kehrten zurück.
Die Einatzkräfte kehrten zurück.
Immerhin ist die Verpflegung gesichert.
Immerhin ist die Verpflegung gesichert.
Auch die polnischen Experten werden wieder an den Einsatzort gebracht.
Auch die polnischen Experten werden wieder an den Einsatzort gebracht.
Wie lange der Einsatz noch andauern wird, kann derzeit niemand sagen.
Wie lange der Einsatz noch andauern wird, kann derzeit niemand sagen.
Ein Experte inspiziert das Laeck am havarierten Lkw.
Ein Experte inspiziert das Laeck am havarierten Lkw.
Derweil können die anderen Rettungskräfte ein wenig durchatmen.
Derweil können die anderen Rettungskräfte ein wenig durchatmen.
Dieses Ventil soll das ganza Chaos verursacht haben.
Dieses Ventil soll das ganza Chaos verursacht haben.
Ein Beamter entfernt das defekte Teil vom Unglücksort.
Ein Beamter entfernt das defekte Teil vom Unglücksort.
Nicht nur auf der A 4 staut sich der Verkehr kilometerweit, auch auf den Landstraßen war am Donnerstagnachmittag alles dicht.
Nicht nur auf der A 4 staut sich der Verkehr kilometerweit, auch auf den Landstraßen war am Donnerstagnachmittag alles dicht.
Alle Autos müssen die Autobahn in Ohorn (aus Richtung Dresden) und in Burkau (aus Görlitz) verlassen.
Alle Autos müssen die Autobahn in Ohorn (aus Richtung Dresden) und in Burkau (aus Görlitz) verlassen.
Der komplette Abschnitt der A4 war am Donnerstag erneut für den Verkehr gesperrt..
Der komplette Abschnitt der A4 war am Donnerstag erneut für den Verkehr gesperrt..

Um 17.53 Uhr informierte ein Autofahrer die Polizei über Dampfwolken, die auf der A 4 in Richtung Dresden aus dem Tank-Auflieger eines polnischen Lastzuges austraten. Die Polizei erreichte den Lkw nach der Anschlussstelle Burkau und dirigierte ihn auf den Rastplatz Rödertal. Messungen der Feuerwehr ergaben, dass Trichlorid-Phosphor aus einem Sicherheitsventil austrat, ein giftiger, stark ätzender Stoff. „Weil er gesundheitsschädlich sein kann, haben wir die A4 voll gesperrt“, sagte Polizeisprecher Thomas Knaup.

Am Rastplatz wurde der 35-jährige Fahrer des havarierten Lasters untersucht und weitere elf Brummifahrer, die sich dort zum Teil schon schlafen gelegt hatten. Sie waren alle unverletzt.

Außerdem richtete die Polizei einen Sicherheitszone im Umkreis von 500 Metern um den Laster ein. Die Bewohner Ohorns wurden über Radio gebeten, im Haus zu bleiben und ihre Fenster geschlossen zu halten. Glücklicherweise sei es jedoch windstill, sagte Knaup.

Unterdessen dampfte es unaufhaltsam weiter aus dem Sicherheitsventil - eventuell aus Überdruck. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk rückten an, mit Polizei und Rettungsdiensten etwa 150 Helfer. Ein Problem waren Schaulustige, die zu Fuß zur Einsatzstelle kamen.

Eine polnische Spezialfirma wurde gegen 21 Uhr angefordert, um das Ventil zu schließen oder den Tank umzufüllen. Am späten Abend war noch nicht klar, wann sie eintreffen würde. Die Einsatzkräfte stellten sich auf eine lange Nacht ein und hoffen, dass die A4 gegen 6 Uhr wieder freigegeben werden kann. (lex)

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