Görlitz/Dresden. Ein havarierter Chemie-Transport hat am Mittwoch einen Großeinsatz der Feuerwehr auf der Autobahn 4 bei Bischofswerda ausgelöst. Um 18 Uhr hat die Polizei die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Ohorn und Burkau voll gesperrt. Es kam zu erheblichen Staus.
Gefahrgutalarm auf der A4
Um 17.53 Uhr informierte ein Autofahrer die Polizei über Dampfwolken, die auf der A 4 in Richtung Dresden aus dem Tank-Auflieger eines polnischen Lastzuges austraten. Die Polizei erreichte den Lkw nach der Anschlussstelle Burkau und dirigierte ihn auf den Rastplatz Rödertal. Messungen der Feuerwehr ergaben, dass Trichlorid-Phosphor aus einem Sicherheitsventil austrat, ein giftiger, stark ätzender Stoff. „Weil er gesundheitsschädlich sein kann, haben wir die A4 voll gesperrt“, sagte Polizeisprecher Thomas Knaup.
Am Rastplatz wurde der 35-jährige Fahrer des havarierten Lasters untersucht und weitere elf Brummifahrer, die sich dort zum Teil schon schlafen gelegt hatten. Sie waren alle unverletzt.
Außerdem richtete die Polizei einen Sicherheitszone im Umkreis von 500 Metern um den Laster ein. Die Bewohner Ohorns wurden über Radio gebeten, im Haus zu bleiben und ihre Fenster geschlossen zu halten. Glücklicherweise sei es jedoch windstill, sagte Knaup.
Unterdessen dampfte es unaufhaltsam weiter aus dem Sicherheitsventil - eventuell aus Überdruck. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk rückten an, mit Polizei und Rettungsdiensten etwa 150 Helfer. Ein Problem waren Schaulustige, die zu Fuß zur Einsatzstelle kamen.
Eine polnische Spezialfirma wurde gegen 21 Uhr angefordert, um das Ventil zu schließen oder den Tank umzufüllen. Am späten Abend war noch nicht klar, wann sie eintreffen würde. Die Einsatzkräfte stellten sich auf eine lange Nacht ein und hoffen, dass die A4 gegen 6 Uhr wieder freigegeben werden kann. (lex)