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Frische Pfifferlinge im Winter

Pilzkenner Christian Scapan geht das ganze Jahr über Pilze sammeln. Aber was er jetzt fand, überraschte ihn.

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Von Kerstin Fiedler

Der Austernseitling ist ein Winterpilz. Nun gut, so richtig Winter ist derzeit nicht. Dennoch wollte Christian Scapan am Wochenende mal im Wald sehen, ob er nicht doch einige dieser Pilze sowie auch Grünlinge findet. Angeregt zu dieser Pilztour hatte ihn ein Konzert des Chors „Meja“ am vergangenen Wochenende. Dort wurde auch übers Essen gesprochen und Pilzgeschichten erzählt. Gesagt, getan, am Sonntag machte er sich auf in ein Waldstück zwischen Luppa und Oppitz. „Den genauen Platz will ich natürlich nicht preisgeben“, sagt Scapan schmunzelnd. Doch über seinen Fund staunte er schon sehr. Anstelle von Austernseitlingen fand er Pfifferlinge. „Da waren nicht nur irgendwelche alte, übrig gebliebene im Wald“, sagt der Pilzfreund. Nein, auch ganz frische Pfifferlinge wuchsen an einer Stelle, die geschützt und feucht sowie warm war.

Pfifferlinge wachsen in Mitteleuropa eigentlich zwischen Juni und November. Offenbar hat das anhaltend warme Winterwetter dazu beigetragen, dass sie hier weiterwuchsen. Die Austernseitlinge dagegen bilden sich erst bei Temperaturen unter elf Grad aus. Selbst Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt machen ihm selten etwas aus. Der Pilz wächst überwiegend an Stämmen von Laubbäumen. Doch dieses Mal fand Christian Scapan keine.

Nun also freut er sich über seine Pfifferlinge. Etwa 300 Gramm hat er von seinem Ausflug in den Wald mit nach Hause gebracht. Gestern Abend wollte er sie mit seiner Frau zubereiten und zum Abendbrot essen. „Vielleicht gehe ich ja demnächst noch einmal in die Pilze. Wer weiß, was ich noch so finde“, sagt Christian Scapan.