Merken

Flüchtlinge ziehen in den Husarenhof

In der Bautzener Pension und im benachbarten Bürogebäude sollen bald 300 Asylbewerber unterkommen. Und das nicht nur vorübergehend.

Teilen
Folgen
© dpa

Bautzen. Das Landratsamt hat eine neue Unterkunft für Asylbewerber in Bautzen gefunden. Im Hotel Husarenhof am Käthe-Kollwitz-Platz und im benachbarten Bürogebäude an der Schlachthofstraße sollen schon im Februar die ersten Flüchtlinge einziehen. „Kurz vor Weihnachten wurde der entsprechende Vertrag unterschrieben“, erklärt Franziska Snelinski, Sprecherin vom Bautzener Landratsamt. Und die Flüchtlinge sollen hier nicht nur vorübergehend wohnen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von vier Jahren. Nach Angaben des Landratsamtes wird der Besitzer der Immobilien die neue Unterkunft betreiben.

Das ist in diesem Fall die Projektgesellschaft Säurich/Sassenscheidt. Kein unbekanntes Unternehmen in Bautzen. Schließlich trat die Firma vor zwei Jahren als Investor für das neue Lauencenter in Bautzen auf, ließ die Pläne dann aber doch fallen. Der Einzug der Flüchtlinge im Februar bedeutet auch das Aus für das Hotel Husarenhof. Ende September lief der Vertrag des Betreibers Michael Pfützner aus. Der Hotelier wollte mit den Hausbesitzern verhandeln, doch das misslang. Nun muss Pfützner bis zum 8. Januar die Räume verlassen. „Das ist sehr schade. Die Geschäfte liefen gerade wieder besser. Ich hätte gern noch weitergemacht“, sagt er. Nach SZ-Informationen haben auch Mieter des angrenzenden Bürogebäudes Anfang der Woche eine Kündigung erhalten.

Weitere 100 Asylheimplätze sollen in einem ehemaligen Bürogebäude in Seitschen (Gemeinde Göda) entstehen. Derzeit laufen Abstimmungen mit dem Eigentümer und einem potenziellen Betreiber, erklärte Franziska Snelinski, Büroleiterin von Landrat Michael Harig, am Dienstag. In drei weiteren Orten entstehen Flüchtlingsunterkünfte in Leichtbauweise, und zwar in Pulsnitz und Radeberg mit jeweils 200 Plätzen sowie in Königsbrück mit 150 Plätzen. Bereitgestellt und betrieben werden diese von der Riesaer Wohnheimbetreibergesellschaft GmbH. Der Vertrag läuft über fünf Jahre. (SZ/mho)