Merken

Fliegerbombe in Chemnitz entschärft

Bauarbeiter stoßen in Chemnitz mit dem Bagger auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie muss am Fundort entschärft werden. Ein ganzes Stadtviertel wird evakuiert.

Teilen
Folgen

Chemnitz. Im dicht besiedelten Chemnitzer Stadtteil Kaßberg ist am Dienstagabend eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe entschärft worden. „Fliegerbombe erfolgreich entschärft, Sperrungen werden aufgehoben, wir atmen durch“, teilte die Polizei Sachsen auf Twitter mit. Zuvor mussten nach Angaben der Stadt rund 17 500 Menschen in Sicherheit gebracht werden - die bislang größte Evakuierung in Chemnitz.

Die Fundstelle in dem Gründerzeitviertel wurde großräumig abgesperrt, Bus- und Straßenbahnverkehr in dem Gebiet wurden eingestellt. Wohn- und Bürohäuser, vier Schulen und fünf Kitas wurden evakuiert.

Viele Menschen mussten ihre Wohnungen am späten Abend verlassen oder konnten zum Feierabend nicht in ihr Zuhause. Sie sollten bei Verwandten, Freunden, Bekannten oder in vorbereiteten Turnhallen auf die Entschärfung warten. An der Pablo-Neruda-Grundschule fällt deswegen am Mittwoch der Unterricht aus, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Die Evakuierungsmaßnahmen verliefen nicht problemlos, wie die Stadtverwaltung mitteilte. So weigerten sich einige Anwohner, ihre Wohnungen zu verlassen. Ein Mann sei sogar mit seinem Gehstock auf eine Polizistin losgegangen, die dabei leicht verletzt wurde.

Bauleute waren am Morgen bei Baggerarbeiten auf die Bombe amerikanischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Auf dem Grundstück soll ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. (dpa)