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„Fernverkehr für Görlitz“ macht Druck

Am Montag treffen sich Bahnchef Grube und Ministerpräsident Tillich in Dresden zu einem Arbeitsgespräch. Ein Thema: Die bessere Zuganbindung von Ostsachsen.

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© Nikolai Schmidt

Görlitz/Dresden. Vor einem Treffen von Bahnchef Rüdiger Grube und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am Montag in Dresden hat die Initiative „Fernverkehr für Görlitz“ Druck gemacht. „Es ist für uns inakzeptabel, dass es nach dem Konzept der Deutschen Bahn perspektivisch keinen grenzüberschreitenden Fernverkehr über Görlitz geben soll“, sagte der Grünen-Politiker und Mitinitiator, Stephan Kühn. Nach Einstellung der Bahnlinie Dresden-Görlitz-Breslau würden alle übrigen Ost-West-Linien in Dresden oder Cottbus enden. Ostsächsische Interessen müssten daher bei den anstehenden Gesprächen „deutlich artikuliert“ werden, hieß es.

Die Initiative, zu der auch Görlitz‘ Oberbürgermeister Siegfried Deinege (parteilos) und CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer gehören, fordert eine rasche Verbesserung des deutsch-polnischen Schienenverkehrs und eine Wiederaufnahme der Verbindung nach Breslau. Auch eine Elektrifizierung der Strecke Dresden - Görlitz, über die am Montag gesprochen werden soll, macht laut Initiative nur Sinn, wenn eine Fernverkehrslinie langfristig Deutschland und Polen verbinde.

In einer ersten Stufe, so fordert die Initiative, müssten die jetzt in Zgorzelec endenden Züge bis in den Bahnhof Görlitz verlängert werden. Bisher machen die polnischen Triebwagen auf der Neißebrücke kehrt, weil sie in Deutschland das Zulassungsverfahren nicht durchlaufen haben. Laut Kühn wird derzeit geprüft, ob der polnische Bahnbetreiber KD vorerst auch ohne teure Umrüstung einfahren dürfe. Der Vorschlag: An Bord soll künftig ein zweiter Lokführer mit Deutschkenntnissen mitfahren. Das Bundesverkehrsministerium prüfe eine Ausnahmegenehmigung, so Kühn. (dpa)