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Falscher „Starenkasten“

Wer auf der S 177 fährt, sieht sie seit Dienstag in Eschdorf stehen: eine grüne Blitzerattrappe. Die Handwerksarbeit ist aber mehr als ein Bürgerstreich im öffentlichen Raum.

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© SZ/Domokos Szabo

Eschdorf/Pirna. Jahrelang haben sie für Tempo 30 an der viel befahrenen Staatsstraße gekämpft. Jetzt ist Eschdorfern der Kragen geplatzt. Auf dem Grundstück an der Pirnaer Straße 74 haben sie eine Blitzerattrappe aufgestellt. Wer aus Richtung Rossendorf nach Pirna fährt, sieht den Mast mit dem grünen Kasten oben drauf in einer leichten Rechtskurve.

„Ich bin hier schon fast umgefahren worden“, erzählt eine Anwohnerin. An der Straße gibt es zwar einen Fußweg, allerdings nur auf der Seite gegenüber den bewohnten Grundstücken. „Wir haben jahrelang mit dem Ordnungsamt gesprochen, wollten hier Tempo 30“, sagt die Frau. Doch dem Wunsch ist nicht entsprochen worden. Nun habe ihr Sohn zur Selbsthilfe gegriffen.

Auf diesem Abschnitt der S 177 rollen nach Angaben des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr täglich 7 300 Fahrzeuge, darunter auch etliche große Lkws. Die Staatsstraße ist die direkte Verbindung zwischen der A 17 in Pirna und der A 4 bei Ottendorf-Okrilla. In zwei Orten stehen echte Blitzer: in Seifersdorf (Tempo 50, Richtung Rossendorf) und in Eschdorfs Nachbarort Wünschendorf (Tempo 30, beide Richtungen).

Ob die Blitzerattrappe Abschreckung genug ist, steht auf einem anderen Blatt. „Am ersten Tag zumindest hat sie geholfen“, sagt die Anwohnerin. (SZ/dsz)