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Erster See in Brandenburg ist bis zum Rand voll

Der Gräbendorfer See wartet auf Radler, Skater und Vogelfreunde. Baden ist noch verboten.

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Von Ralf Krüger

Bevor der große Regen kam, aalten sich noch am Sonntag am Gräbendorfer See die Badefreunde. Die Schilder, die rings um den See stehen und auf das Badeverbot hinweisen, werden geflissentlich übersehen. Das ist nicht verwunderlich, denn der See gehört zu den schönsten der Umgebung. Außerdem ist er seit der Wende der erste geflutete Tagebausee in Brandenburg, der seinen Endzustand erreicht hat.

Gestern nun wurde der See durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) an die Vorflut angebunden. Dazu wurde in Wüstenhain (Oberspreewald-Lausitz) ein Wehr geöffnet und die Ableitung aus dem See in das Gräfenhainer Fließ offiziell gestartet. Der 425 Hektar große Gräbendorfer See ist damit der erste geflutete Bergbaufolgesee, der seinen Endzustand erreicht hat – und bereits wieder das für die Region so wertvolle Nass abgibt.

100 Millionen Kubikmeter Wasser sind seit dem 20. März 1996 in die ehemalige Kohlegrube geflossen. „Der Gräbendorfer See wird sich langfristig zu einem Landschaftssee für naturnahe Erholung mit hervorragender Wasserqualität entwickeln“, so LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber.

Rundkurs für Radler

Die Bergbausanierer steckten im Auftrag von Bund und Land 76,5 Millionen Euro in die Sanierung des Areals. Es entstanden 420 Hektar forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Flächen.

Die Anrainerkommunen Drebkau, Vetschau und Altdöbern hatten den See laut LMBV für einen „sechsstelligen Betrag“ bereits 2003 gekauft. Eine schwimmende Tauchschule hat sich bereits angesiedelt (SZ berichtete). Radler, Wanderer und Skater können den See auf einem asphaltierten Weg umrunden.

Die Insel im See wurde als Kernstück einer etwa 170 Hektar großen Fläche vom Naturschutzfond Brandenburg erworben. Das Gebiet ist Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes „Lausitzer Bergbaufolgelandschaft“.

Die Badefreunde müssen sich – genau genommen – weiter gedulden. Denn gebadet werden darf hier noch immer nicht. Eine entsprechende Unbedenklichkeitserklärung durch das Bergamt fehlt noch. Das hat jedoch nichts mit der Wasserqualität zu tun. Die ist hier ausgezeichnet. Aber die Sicherheit der Uferböschungen muss für Besucher gewährleistet sein. Dazu wird nun ein Gutachten erstellt.