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Ermittlungen nach Connewitz-Angriff

Nach den rechtsextremen Krawallen Anfang Januar in Leipzig laufen gegen 215 Hooligans und Neonazis Ermittlungen wegen besonders schweren Landfriedensbruchs.

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© dpa

Dresden. Nach den rechten Krawallen Anfang Januar in Leipzig-Connewitz laufen gegen 215 Verdächtige Ermittlungen wegen besonders schweren Landfriedensbruchs. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Extremismus-Expertin der Linke-Landtagsfraktion, Kerstin Köditz, hervor.

Die Schwere des Vorwurfs zeige, dass es sich bei der Attacke, die zeitgleich zur Jubiläumskundgebung des fremdenfeindlichen Legida-Bündnisses stattfand, um eine konzertierte Aktion von Neonazis und Hooligans gehandelt habe, erklärte sie am Donnerstag in Dresden. Rund 250 Vermummte hatten am 11. Januar im links-alternativ geprägten Stadtteil Connewitz eine Straße verwüstet.

Mehr als ein Drittel der Beschuldigten werden laut Köditz der sächsischen Neonaziszene zugerechnet - teils Anhänger extrem rechter Parteien, teils in Personalunion mit berüchtigten Hooligangruppen. „Der Großteil aller Verdächtigen, unter denen etliche polizeibekannte Gewalttäter sind, stammt aus dem Leipziger Stadtgebiet sowie dem Landkreis Leipzig“, sagte die Landtagsabgeordnete. 28 Beschuldigte seien aus Dresden, knapp 20 Prozent aus anderen Bundesländern gekommen.

Die Tat lasse präzise Vorbereitungen erkennen, „wie wir sie von kriminellen Vereinigungen kennen“, meinte Köditz. „Ich erwarte, dass nun präzise ermittelt und zügig Anklage erhoben wird - alles andere könnte als Freibrief verstanden werden.“ (dpa)