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Elch-Besuch in der Lausitz

Der „Siemens-Elch“, der im August 2014 in Dresden für Wirbel sorgte, als er unter anderem in der Kantine des Unternehmens auftauchte, ist wieder in der Oberlausitz unterwegs.

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© dpa

Er ist wieder da. Der Elch, der vergangenen Sommer in ein Siemensgebäude in Dresden-Übigau spazierte, ist wieder in Sachsen. Das erzählte Elchexperte Michael Striese nun bei einem Infoabend über die größte Hirschart.

Biologe Michael Striese und der 15-jährige Elch Toke.
Biologe Michael Striese und der 15-jährige Elch Toke. © Wolfgang Wittchen

Im August 2014 hatte der Jungbulle, der aus Polen gekommen war, tagelang für Aufregung gesorgt. Er wurde an Autobahnen gesichtet. In Radebeul stand er mitten in einer Einfamilienhaussiedlung und wurde von einem Fotografen vertrieben. Er schwamm durch die Elbe. Und lief am 25. August in den Gang der Siemensbetriebskantine. Dort versetzte er Behörden, Polizei, Biologen, Medien und Mitarbeiter in Aufregung. Schließlich konnte man den Elch betäuben, in einen Transporter verladen und in die Oberlausitz bringen. Auf dem Truppenübungsplatz in der Muskauer Heide wurde er freigelassen,

Zuvor hatten ihn die Elchexperten Michael Striese von der Gesellschaft für Naturschutz und landschaftsökologische Forschung „Lutra“ und Mark Nitze von der Technischen Hochschule Dresden mit einem Sender ausgestattet. Das war zunächst trotz mehrfacher SZ-Nachfrage von den Fachleuten und Sachsens Umweltministerium bestritten worden. Mark Nitze erklärt das im Rückblick mit dem ungeheuren Medienrummel um das Tier. Man habe ihm Ruhe gönnen wollen.

Doch seine Spur wurde weiterverfolgt. Das knallgelbe Halsband sendet bis heute. Eine Woche nach seinem Dresdenausflug wanderte der Elch nach Polen. Dort habe er sich lange aufgehalten, so Michael Striese. Seit April sei er wieder in der Oberlausitz. Wo genau, verraten die Fachleute nicht.

Dass Elche in den Freistaat kommen, ist nicht ungewöhnlich. Seit 1959 wurden hier 65 bis 70 Tiere nachgewiesen. Die meisten im Daubaner Wald zwischen Bautzen und Niesky. Dort leben auch sieben Elche in einem 151 Hektar großen Gatter. Sie wurden dort angesiedelt, um die besondere Pflanzenwelt mit Arten wie Glockeheide, Mittlerer Sonnentau und Moorbärlapp zu erhalten. Die bis zu drei Meter langen Tiere, die täglich 30 bis 40 Kilo Grünes fressen, sollten Büsche und Bäume vertilgen. So wollte man dafür sorgen, dass nicht alles mit Kiefern, Birken und Weiden zuwächst. (SZ)