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Ein Gipfel weniger

In der Sächsischen Schweiz ist ein Gipfel verschwunden. Kletterer hatten den ins Kirnitzschtal gestürzten Felsen erstiegen und mit Gipfelbuch versehen. Der Stein wurde zertrümmert - freie Fahrt gibt es aber noch nicht.

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© Mike Jäger

Dresden. Der riesige Felsen, der am Dienstag auf die Kirnitzschtalstraße bei Bad Schandau gestürzt ist, ist verschwunden. Der etwa 50 Tonnen schwere Sandstein ist am Mittwoch zertrümmert und abtransportiert worden. Dabei hatte der etwa 3,70 Meter hohe Felsen ein Gipfelbuch. Das hatten Kletterer in der Nacht dort angebracht. Die Erstbesteiger hatten den kleinen Gipfel über die schwierigste Route bestiegen, die von ihnen „H0-Pico-Kante“ getauft wurde. Der gesamte Brocken bekam von den Kletterern den Namen „Eintagsfliege“ verpasst.

Der Brocken ist zertrümmert

Der riesige Felsen, der am Dienstag auf die Kirnitzschtalstraße bei Bad Schandau gestürzt ist, ist verschwunden.
Der riesige Felsen, der am Dienstag auf die Kirnitzschtalstraße bei Bad Schandau gestürzt ist, ist verschwunden.
Der etwa 50 Tonnen schwere Sandstein ist am Mittwoch zertrümmert und abtransportiert worden.
Der etwa 50 Tonnen schwere Sandstein ist am Mittwoch zertrümmert und abtransportiert worden.
Dabei hatte der etwa 3,70 Meter hohe Felsen ein Gipfelbuch. Das hatten Kletterer in der Nacht dort angebracht.
Dabei hatte der etwa 3,70 Meter hohe Felsen ein Gipfelbuch. Das hatten Kletterer in der Nacht dort angebracht.
Die Erstbesteiger hatten den kleinen Gipfel „Eintagsfliege“ getauft.
Die Erstbesteiger hatten den kleinen Gipfel „Eintagsfliege“ getauft.
Der Name des Steins hat sich als wahr herausgestellt
Der Name des Steins hat sich als wahr herausgestellt
Am Mittwoch rückte ein Bagger an, um den auf den Gleisen der Kirnitzschtalbahn liegenden Felsen wegzuräumen.
Am Mittwoch rückte ein Bagger an, um den auf den Gleisen der Kirnitzschtalbahn liegenden Felsen wegzuräumen.
Baggerfahrer  entdeckte am Morgen das Gipfelbuch.
Baggerfahrer entdeckte am Morgen das Gipfelbuch.
Darin war neben einer genauen Karte des neuesten Klettergipfels...
Darin war neben einer genauen Karte des neuesten Klettergipfels...
auch ein Zettel. Der Finder desselben könne sich in der nahen „Buschmühle“ einen Kasten Bier abholen. Das will der Baggerfahrer bald tun. Am Mittwochmittag hatte Henke seine Arbeit erledigt und die Straße war wieder frei.
auch ein Zettel. Der Finder desselben könne sich in der nahen „Buschmühle“ einen Kasten Bier abholen. Das will der Baggerfahrer bald tun. Am Mittwochmittag hatte Henke seine Arbeit erledigt und die Straße war wieder frei.

Felsbrocken fällt ins Kirnitzschtal

Ein geschätzt 50 Tonnen schwerer Sandstein-Felsen ist am Dienstagmorgen vom Hang oberhalb der Kirnitzschtalstraße abgebrochen und ins Tal gerollt.
Ein geschätzt 50 Tonnen schwerer Sandstein-Felsen ist am Dienstagmorgen vom Hang oberhalb der Kirnitzschtalstraße abgebrochen und ins Tal gerollt.
Der Felsbrocken von rund 11 Metern Umfang ist mitten auf der Straße liegen geblieben
Der Felsbrocken von rund 11 Metern Umfang ist mitten auf der Straße liegen geblieben
Er blockiert die Straße so, dass sie für Fahrzeuge derzeit unpassierbar ist.
Er blockiert die Straße so, dass sie für Fahrzeuge derzeit unpassierbar ist.
Nach Auskunft der Oberelbischen Verkehrsbetriebe fährt die Kirnitzschtalbahn bis zur Freigabe der Straße nur zwischen dem Depot der Kirnitzschtalbahn und der Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall nach Fahrplan. Fahrgäste aus Bad Schandau müssen bis zum Depot laufen, wollen sie die Bahn nutzen, die Straße ist nur zu Fuß passierbar.
Nach Auskunft der Oberelbischen Verkehrsbetriebe fährt die Kirnitzschtalbahn bis zur Freigabe der Straße nur zwischen dem Depot der Kirnitzschtalbahn und der Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall nach Fahrplan. Fahrgäste aus Bad Schandau müssen bis zum Depot laufen, wollen sie die Bahn nutzen, die Straße ist nur zu Fuß passierbar.
Busse der Linie 241, Bad Schandau - Hinterhermsdorf, die eigentlich durch das Kirnitzschtal fahren, verkehren vorübergehend von Bad Schandau über Sebnitz, Ottendorf, Buschmühle nach Hinterhermsdorf.
Busse der Linie 241, Bad Schandau - Hinterhermsdorf, die eigentlich durch das Kirnitzschtal fahren, verkehren vorübergehend von Bad Schandau über Sebnitz, Ottendorf, Buschmühle nach Hinterhermsdorf.
Das Unglück geschah zwischen der Kirnitzschtalklinik und dem Depot der Kirnitzschtalbahn.
Das Unglück geschah zwischen der Kirnitzschtalklinik und dem Depot der Kirnitzschtalbahn.
Verletzt wurde bei dem Felssturz niemand. Wann das Gestein beräumt und die Straße wieder passierbar ist, ist derzeit unklar.
Verletzt wurde bei dem Felssturz niemand. Wann das Gestein beräumt und die Straße wieder passierbar ist, ist derzeit unklar.

Der Name des Steins hat sich als wahr herausgestellt. Am Mittwoch rückte ein Bagger an, um den auf den Gleisen der Kirnitzschtalbahn liegenden Felsen wegzuräumen. Baggerfahrer Torsten Henke entdeckte am Morgen das Gipfelbuch. Darin war neben einer genauen Karte des neuesten Klettergipfels auch ein Zettel. Der Finder desselben könne sich in der nahen „Buschmühle“ einen Kasten Bier abholen. Das will der Baggerfahrer bald tun.

Kirnitzschtalstraße bleibt noch gesperrt

Am Mittwochmittag hatte Henke seine Arbeit erledigt und die Straße war wieder frei. Jetzt wird die Bergsicherung aus Dorfhain den Hang genau untersuchen, von dem der große Felsen am Dienstagmorgen abgebrochen war. Ein Überhang und weitere lockere Steine müssen weggeräumt werden. Ein Geologe soll festlegen, wie der Hang längerfristig gesichert werden kann. Eine Baumfirma wird die vom Felsen umgerissenen Bäume beseitigen. Bis dahin bleibt die Kirnitzschtalstraße in der Sächsischen Schweiz weiterhin gesperrt.

Am Dienstagmorgen gegen 6 Uhr war der Felsbrocken von rund elf Metern Umfang auf die Kirnitzschtalstraße gestürzt. Nach Auskunft der Oberelbischen Verkehrsbetriebe fährt die Kirnitzschtalbahn bis zur Freigabe der Straße nur zwischen dem Depot der Kirnitzschtalbahn und der Endhaltestelle Lichtenhainer Wasserfall nach Fahrplan. Fahrgäste aus Bad Schandau müssen bis zum Depot laufen, wollen sie die Bahn nutzen, die Straße ist nur zu Fuß passierbar.

Busse der Linie 241, Bad Schandau - Hinterhermsdorf, die eigentlich durch das Kirnitzschtal fahren, verkehren vorübergehend von Bad Schandau über Sebnitz, Ottendorf, Buschmühle nach Hinterhermsdorf. Der Fahrplan wird annähernd eingehalten, da die Fahrzeiten ähnlich sind, heißt es. Die Haltestellen im Kirnitzschtal zwischen Bad Schandau-Elbkai und Buschmühle können nicht bedient werden.

Das Unglück geschah zwischen der Kirnitzschtalklinik und dem Depot der Kirnitzschtalbahn. Verletzt wurde bei dem Felssturz niemand. (mf/szo)