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Treppe im Bismarckturm wird gebaut

Das entscheidende Bauteil im Innern des Denkmals soll bald angefertigt werden. Noch werden Paten für Stufen gesucht.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Die dicke Stahltür am Eingang zum Radebeuler Bismarckturm ist notwendig. Immer wieder rüttelten zwar manche daran. Aber sie hält. Muss sie auch, denn drin im Bismarckturm ist der frische Putz getrocknet. Die Radebeuler Baufirma Bialek, deren Mitarbeiter Spezialisten fürs Putzen historischer Gebäude sind, haben Steine befestigt und die Innenwände ordentlich verkleidet. Da will jetzt keiner Beschädigungen oder Graffiti an den Wänden haben. Denn die eigentliche Arbeit am Turm steht noch bevor. Das entscheidende Teil, um den Bismarckturm wieder begehbar zu machen, ist die Treppe. Mit sogenannten Paten für die Stufen will der Radebeuler Verein für Denkmalpflege und neues Bauen einen großen Teil der Renovierungsarbeiten am Turm finanzieren. Bis jetzt, so Vereinsvorsitzender Jens Baumann, sind 130 000 Euro beisammen.

Die Visualisierung zeigt, wie die Treppe künftig im Turm bis zur Plattform führen soll – allerdings ohne Überdachung der Plattform, wie hier noch gezeigt.
Die Visualisierung zeigt, wie die Treppe künftig im Turm bis zur Plattform führen soll – allerdings ohne Überdachung der Plattform, wie hier noch gezeigt. © Denkmalverein

Die Gesamtbausumme werde etwas über 200 000 Euro betragen, so die Berechnungen der Architekten. Die Treppenstufen kann sich jeder Sponsor aussuchen und darauf wird, wenn der Spender nichts dagegen hat, auch sein Name genannt. Also etwas für die Ewigkeit, sagt Jens Baumann. Vergeben sind bisher die Stufen 8, 9, 10, 12, 25, 27, 32, 50, 53, 54, 55, 62, 75, 81, 82 und 83. Elf weitere Stufenpaten suchen sich gerade noch eine Nummer heraus. Auf 83 Stufen – eine für jedes Lebensjahr Bismarcks – soll der Besucher später einmal im Turm bis hinauf zur Mauerkrone gelangen. Jens Baumann: „Uns fehlen etwa noch 25 000 Euro, um die Treppe anfertigen lassen zu können. Das erste Zwischenziel ist also in greifbarer Nähe.“

Die Baugenehmigung für den Umbau und die Sanierung des Turmes liegt von der Stadt inzwischen vor und die Bauleistungen können ausgeschrieben werden. Der Vereinsvorsitzende möchte, dass die Treppe dann in der zweiten Jahreshälfte eingebaut wird. Damit fehlen immer noch die Plattform, das Geländer und die elektrotechnische und elektronische Installation im Turm. Dem Besucher soll künftig nicht nur ein grandioser Ausblick von der 18 Meter hoch gelegenen Turmplattform über Radebeul, Dresden und bis in die Sächsische Schweiz geboten werden. Einheimische und Touristen sollen per Video auch geschichtliche Informationen zur Stadt Radebeul und ihren Bismarckturm bekommen.

Zum Projekt Bismarckturm gehören auch die Planungen der Stadt um den Turm und das Spitzhaus. Hier sollen Parkplätze angelegt werden, um das bisherige von Anwohnern beklagte Durcheinander bei Touristenansturm zu ordnen. Auch die Außenanlagen um den Bismarckturm will die Stadt neu gestalten lassen.

Doch vorerst muss noch weiter für den Umbau gesammelt werden. Noch sind Treppenstufen zu vergeben, eine kostet 3 000 Euro. Das müsse nicht ein Einzelner aufbringen. Familien und Freundeskreise haben zusammengelegt, andere sind für 500 Euro Podest-Paten geworden oder erwarben einen Stifterbrief für 250 Euro, zählt Jens Baumann auf.

Wer Kontakt zu den Initiatoren des Projektes aufnehmen will, findet alle notwendigen Informationen unter www.bismarckturm-radebeul.de

Spenden:
Spendenkonto: Sparkasse Meißen
Empfänger: Spende Bismarckturm
BIC: SOLADES1MEI
IBAN: DE42 8505 5000 0500 1197 83