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Zahl der Pflegebedürftigen steigt

Innerhalb von sechs Jahren hat sie sich um rund 26 Prozent erhöht. Eine Region ist besonders betroffen.

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© Symbolbild/dpa

Von Thilo Alexe

Kamenz. Der demografische Wandel macht sich auch in der Pflege deutlich bemerkbar. Die Zahl der Menschen in Sachsen, die Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Im Jahr 2015 lag sie bei 166 792. Damit ist sie innerhalb von sechs Jahren um mehr als ein Viertel angewachsen. 2009 galten 131 714 Sachsen als Leistungsempfänger.

Die Daten gehen aus dem aktuellen Bericht des Statistischen Landesamtes in Kamenz zur sozialen Pflegeversicherung hervor. Demnach lag der größte Zuwachs im Sechs-Jahres-Vergleich in der Gruppe der Sachsen im Alter von mindestens 65. Dort stieg die Zahl der Pflegebedürftigen von 110 750 auf 141 588. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 28 Prozent.

Die größte Einzelgruppe war 2015 mit rund 68 000 Menschen die der Pflegegeldempfänger. Sie erhalten von ihren Krankenkassen finanzielle Unterstützung, die sie an sie pflegende Angehörige, Nachbarn oder Freunde weiterreichen können. Derzeit liegen die Sätze zwischen 316 und 901 Euro pro Monat. Allerdings gelten seit 2017 andere Pflegestufen. Dadurch haben sich im Vergleich zum Erhebungszeitraum auch die finanziellen Sätze geändert.

Rund 49 000 Sachsen benötigten 2015 vollstationäre Pflege. Damit stellt die Gruppe dieser Menschen die zweitgrößte unter den Leistungsempfängern dar. Die meisten Pflegebedürftigen leben in den bevölkerungsstarken Großstädten Sachsens. Im Jahr 2015 waren es rund 18 000 in Leipzig und etwa 17 700 in Dresden. Knapp 14 400 Leistungsempfänger lebten in der westsächsischen Stadt Zwickau.

Setzt man jedoch die Zahl der Pflegebedürftigen ins Verhältnis zur Anzahl der Einwohner, ergibt sich ein anderes Bild. Im Rahmen dieser Herangehensweise liegt der Kreis Görlitz vorne. Dort kamen Ende 2015 rund rund 56 Pflegebedürftige auf 1 000 Einwohner. Im Kreis Bautzen lag diese Quote bei 47 und damit geringfügig höher als im Erzgebirgskreis und dem Kreis Meißen. In Leipzig und Dresden kamen rechnerisch betrachtet je etwa 32 pflegebedürftige Menschen auf 1 000 Einwohner. Damit ist die Quote in den Großstädten die sachsenweit geringste.

Unter den Pflegebedürftigen sind Frauen in der Mehrzahl. Ende 2015 erhielten in Sachsen rund 108 000 Frauen und knapp 59 000 Männer Leistungen aus der Pflegeversicherung. Als pflegebedürftig gelten Menschen, die wegen Krankheit oder Behinderung für alltägliche Verrichtungen Hilfe benötigen. Die Bedürftigkeit bezieht sich auf Körperpflege, Ernährung, Mobilität und Hauswirtschaft. Träger der Pflegeversicherung sind die Pflegekassen, die bei jeder gesetzlichen Krankenkasse bestehen.