Von Constanze Junghanß

Ein idyllischer Ort mit Wiese, Bachlauf und Wald gleich in der Nähe. Das bunte Hühnerhaus auf dem Grundstück an der Georgewitzer Skala bei Löbau fällt sofort auf – zumal es lange ziemlich medienpräsent war. Denn nicht Hühner lebten darin, sondern der im Laufe der Jahre zu einiger Bekanntheit gekommene Jürgen Wagner, alias Öff Öff oder auch Waldmensch genannt. Auch seine Jurte steht noch an Ort und Stelle: nun bestückt mit Feuerholz.

Wagner selbst, der Gründer der sogenannten Schenker-Bewegung, wohnt in Marburg. Zusammen mit seiner Familie in einem Haus, das seiner Frau gehört. Dort und an weiteren Projektstandorten bei Marburg baut er zusammen mit zehn bis 15 ähnlich Gesinnten das „Real-Utopia“ auf. Eine solidarische Gemeinschaft ohne finanzielle Zwänge, wie der Aussteiger erzählt. Doch auch in der Georgewitzer Skala wird nach Angaben von Grundstücksbesitzer Bernd Engelmann immer mal wieder nach Öff Öff gefragt - obwohl er schon länger nicht mehr da lebt. Und zwar von Frauen. „Sie wollen ein Kind von ihm“, sagt Engelmann. Im Laufe der Jahre hätte es 36 solcher Nachfragen geben.

Wagner hat zwei Kinder und lebt mit seiner Frau monogam, wie er betont. Warum dann solche Anfragen kämen? „Es gab damals eine entsprechende Annonce“, erklärt Wagner. Nicht von ihm geschaltet, dafür hätte er gar kein Geld gehabt. Darin habe es auch den Passus mit der Kinderwunscherfüllung gegeben. Anhänger hat er mit seiner Lebensphilosophie und seinen alternativen Projekten trotzdem. Bei Facebook folgen seinen Ansichten und Ideen fast 4 500 Interessenten.

Einen Besuch in der Georgewitzer Skala plant er übrigens auch. Im kommenden Jahr will der Waldmensch nach seiner Jurte auf dem Engelmann’schen Grundstück schauen. Beide Männer stehen, so erzählen sie beide, ab und zu telefonisch miteinander in Kontakt. Wieder dauerhaft nach Kittlitz ziehen möchte Jürgen Wagner aber nicht. Bestenfalls als „eine Art Zweitwohnsitz am alten Standort“, sagt er.