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Der ungeliebte Job

Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres schreibt die Stadt Bischofswerda die Stelle des Vollzugsbediensteten aus. Das sorgt für reichlich Gesprächsstoff.

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© Symbolbild: dpa

Bischofswerda. Das Risiko, in Bischofswerda ein Knöllchen fürs Falschparken zu bekommen, ist zurzeit gering. Dahinter verbirgt sich kein Geschenk der Stadtverwaltung an Bewohner und Besucher, sondern ein handfestes Personalproblem. Die Stadtverwaltung schrieb jetzt die Stelle des Gemeindevollzugsbediensteten „zur schnellstmöglichen Besetzung“ öffentlich aus. Kontrollen des sogenannten ruhenden Verkehrs gebe es derzeit nur auf Anzeige und wenn Gefahr in Verzug ist, sagte Amtsleiterin Sybille Müller, zu deren Ressort das Sachgebiet Ordnung und Sicherheit in der Stadtverwaltung gehört, zu Wochenbeginn auf Anfrage der SZ.

Die jetzige Ausschreibung dieser Stelle ist die dritte innerhalb eines Jahres. Im vergangenen September trat ein junger Mann die Nachfolge der langjährigen Vollzugsbediensteten Margot Menge an, die in den Ruhestand gegangen war. Er führte den Job nur wenige Monate aus und wechselte dann in den Innendienst der Stadtverwaltung. Es folgte zu Jahresbeginn wieder eine Politesse. Offenbar auch keine Lösung auf Dauer. Warum die Stelle nun schon wieder neu besetzt werden muss, dazu möchte sich Sybille Müller öffentlich nicht äußern.

Für Ordnung und Sicherheit zuständig

In Reaktionen auf die am Wochenende veröffentlichte Ausschreibung äußern mehrere Leser der SZ ihr Unverständnis. „Bei der letzten Ausschreibung bekam man die Bewerbungsunterlagen zurück mit dem Vermerk, dass sich eine Vielzahl von geeigneten Bewerbern gemeldet haben. Kann man nicht auf diesen Pool zurückgreifen?“, fragt Olaf Thiel. Dazu Ralf Kluge, Leiter der Personalstelle im Rathaus: „Der Rückgriff auf einen Bewerberpool ist nur bis zum Abschluss des Bewerbungsverfahrens möglich. Das Bewerbungsverfahren ist spätestens mit der Einstellung eines Bewerbers abgeschlossen.“

Genaue Bewerberzahlen zu den vorangegangenen Ausschreibungen nennt die Stadtverwaltung nicht. „Bei sehr vielen Bewerbern sind es über 50, zwischen 20 und 50 Bewerbungen sprechen wir von vielen Bewerbern und unter 20 von ausreichend“, erläutert Ralf Kluge die Größenordnungen. In dem genannten Verfahren seien es „viele Bewerber“ gewesen, also offenbar zwischen 20 und 50.

Der städtische Vollzugsbedienstete verteilt nicht nur Knöllchen. Er ist für Ordnung und Sicherheit in der Stadt zuständig – vom Einhalten der Bestimmungen fürs Plakatieren bis zur ordnungsgemäßen Beschilderung von Baustellen. (SZ/ir)

Ausschreibung unterwww.bischofswerda.de