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Pfusch beim Autobahnbau

Noch bis Mitte September bleibt die Autobahn 4 zwischen Pulsnitz und Ottendorf einspurig. Der frisch aufgebrachte Asphalt wird wieder abgefräst und neuer angeliefert.

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© Symbolfoto: dpa

Von Frank Oehl

Pulsnitz. Nach dem erneuten Unfall auf der Baustellenstrecke zwischen Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz am Montag hat sich SZ-Leser Michael Kosche mit seiner kritischen Anfrage direkt an die Kamenzer SZ-Lokalredaktion gewandt. „Ich fahre jeden Tag von Kamenz nach Ottendorf-Okrilla auf Arbeit und beobachte das Baugeschehen sehr genau.“ Seit mindestens einer Woche, so sein Eindruck, ist die Asphaltarbeit zwischen den Ausfahrten Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz beendet. „Jedenfalls ist kein Bauarbeiter mehr zugange. Trotzdem wird an der nur einspurigen A4 festgehalten, auf der es immer wieder Staus nach Unfällen gibt. Das ist für mich völlig unverständlich.“

Der Leser bestätigt auch, dass hier Rettungsfahrzeuge nur von einer Seite an mögliche Unfallstellen heranfahren können, weil gar keine Rettungsgasse mehr möglich ist. „Wieso dauert die Straßensanierung solange“, fragt er. „Warum werden immer wieder Staus in Kauf genommen?“

Die Antwort aus dem zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) wird keinen Autobahn-Nutzer erfreuen. Pressesprecherin Isabel Siebert: „Die Feststellungen der Verkehrsteilnehmer sind zutreffend. Für einige Tage fanden auf dem Baufeld keine Arbeiten statt. Leider hat unser Auftragnehmer fehlerhaften Asphalt angeliefert bekommen und eingebaut.“ Mit ihm sei verabredet worden, dass er bis Mitte September den Schaden behoben haben soll.

„Bis dahin muss weiterhin die bauzeitliche Verkehrsführung aufrechterhalten werden“, teilt das Lasuv mit. Am Dienstag habe es noch einmal Messungen vor Ort gegeben, und an diesem Mittwoch soll nun die Fräse zum Ausbau des fehlerhaften Asphalts anrücken.

Welche Konsequenzen der Pfusch am Bau für die beauftragte Firma beziehungsweise ihren Zulieferer hat, darüber sagt das Lasuv nichts. Die Autofahrer jedenfalls müssen sich weiter in Geduld üben und den Maskottchen unter der Frontscheibe vertrauen, damit nichts passiert.