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Das Wunder von der Niederstraße

Wie eine Dresdner Firma aus abrissreifen Ruinen in Radeberg ein gefragtes Wohnquartier macht.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Dieser Mann muss wirklich eine riesige Portion Fantasie haben! Denn als Sven Pönitz vor einiger Zeit vor diesen beiden eigentlich nur noch abrissreifen Ruinen an der Niederstraße mitten im Radeberger Stadtzentrum stand, da sah er ein wunderbares Wohnquartier. Mit großzügigen Wohnungen, mit einer Dachterrasse samt Blick hinüber ins Hüttertal, mit einer schmucken historischen Fassade und Erkern … Und als Sven Pönitz vor gut anderthalb Jahren dann erstmals die Kauf- und Sanierungspläne seiner Dresdner Firma Elbtalimmobilien öffentlich machte, schüttelten viele in Radeberg nur mit dem Kopf. Denn wer einen Blick durch die mit Brettern notdürftig vernagelten Fensterhöhlen geworfen hatte, der sah eingebrochene Fußböden bis hinauf unters Dach, der sah Risse und heruntergestürzte Simse. „Wir beschäftigen uns seit über 15 Jahren als Firma mit der denkmalgerechten Sanierung von Gebäuden – und wir suchen eigentlich genau solche Objekte“, sagt Sven Pönitz. Und schaut dabei durchaus ein Stück weit stolz auf die nun wieder schmucke Fassade der beiden Häuser, in denen noch fleißig Handwerker wuseln.

So verändert sich die Niederstraße

Sven Pönitz in einer der neuen, alten Wohnungen. Er hatte die Vision, die Häuser wieder aufleben zu lassen.
Sven Pönitz in einer der neuen, alten Wohnungen. Er hatte die Vision, die Häuser wieder aufleben zu lassen.
Geräumig und modern sind sie die insgesamt acht Wohnungen der Häuser.
Geräumig und modern sind sie die insgesamt acht Wohnungen der Häuser.
Im Obergeschoss gehört auch eine Terrasse mit Blick aufs benachbarte Stadtbad zur Maisonette-Wohnung dazu.
Im Obergeschoss gehört auch eine Terrasse mit Blick aufs benachbarte Stadtbad zur Maisonette-Wohnung dazu.
Toller Ausblick: Weit über die Dächer der Radeberger Innenstadt können die künftigen Mieter aus den Fenstern schauen.
Toller Ausblick: Weit über die Dächer der Radeberger Innenstadt können die künftigen Mieter aus den Fenstern schauen.
Wunderbare Details: Historische Sandsteintreppen führen in die Keller.
Wunderbare Details: Historische Sandsteintreppen führen in die Keller.
So sah es noch vor Monaten aus: eigentlich abrissreife Häuser.
So sah es noch vor Monaten aus: eigentlich abrissreife Häuser.

Es riecht nach frischem Beton, es wird gebohrt und gehämmert. Aber es braucht nun nicht mehr so viel Fantasie, um Sven Pönitz Recht zu geben. Das ist ein wirklich wunderbares Wohnquartier. Mit geräumigen Familien-Wohnungen, die auch schon mal über zwei Etagen reichen. Mit wunderbaren Blicken über die Radeberger Innenstadt bis weit hinein Richtung Dresden. Gleich neben dem Stadtbad und dem Hüttertal – und doch mitten im Zentrum.

Enormes Erholungspotenzial vor der Tür

Eine Wohnlage, sagt Sven Pönitz, die im nahen Dresden ziemlich preisintensiv wäre. Wie die Wohn-Preise in Dresden überhaupt immer spürbarer ansteigen, weiß der Experte. Schon jetzt seien Preise von elf Euro pro Quadratmeter nicht selten. „Deshalb wird das Umland der Landeshauptstadt auch künftig immer mehr ins Blickfeld rücken“, ist er überzeugt. „Und gerade Radeberg hat da richtig viel Potenzial“, findet Sven Pönitz. Die Bierstadt sei in Sachen Nahverkehr bestens an Dresden angeschlossen. „Es gibt mit der nahen Dresdner Heide und dem Hüttertal ein enormes Erholungspotenzial gleich vor der Haustür“. Auch beim Thema Schulen könne Radeberg punkten. „Wir waren ja schon mal vor Jahren in Radeberg aktiv, seither haben wir regelmäßig ein Auge auf Objekte in der Stadt“, macht der Dresdner deutlich.

Die beiden Häuser an der Niederstraße passten der Firma dabei bestens ins Konzept. „Wir legen ja sehr viel Wert auf Historie –  und auf Qualität in der baulichen Umsetzung, das konnten wir hier wunderbar vereinen“, freut sich Sven Pönitz. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt sei nahezu perfekt, schwärmt er. Entstanden sind insgesamt acht Wohnungen von 70 bis 119 Quadratmetern Fläche, die nun vermietet werden. Ende März – so das Ziel – sollen die letzten Arbeiten über die Bühne sein, so dass ab April oder Mai die ersten Mieter einziehen könnten.