Merken

CDU-Politiker drängen auf Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz

Weil der Bund das Projekt bisher hintenan stellt, soll Sachsen mit den Planungen in Vorleistung gehen, so die Forderung.

Teilen
Folgen

Die CDU-Landtagsabgeordneten aus den Kreisen Bautzen und Görlitz machen weiter gemeinsame Sache. Nach ihrem gemeinsamen öffentlichen Vorstoß für einen Ausbau der A 4 wollen sie nun auch ihren Druck für eine zügige Elektrifizierung der Bahnstrecke Görlitz – Bautzen – Dresden verstärken. „Die 40 000 Pendler aus der Region brauchen dringend bessere und leistungsfähigere Verkehrsadern“, erklärt Initiator Marko Schiemann aus Bautzen. Dazu gehöre endlich auch eine elektrifizierte Bahnlinie.

Weil der Bund das Projekt bisher stets hintenan stellt, soll das Land Sachsen mit den Planungen in Vorleistung gehen. Bereits 2013 seien dafür zehn Millionen Euro in den Landeshaushalt eingestellt worden – aber nichts sei seitdem passiert. „Wir wollen, dass die Vorplanungen endlich beginnen“, so Schiemann. Um einen konkreten „Fahrplan“ für das Projekt aufzustellen, haben die CDU-Politiker aus der Oberlausitz Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) um einen Gesprächstermin gebeten. „Wir freuen uns sehr, dass er unsere Bemühungen unterstützt“, sagt Schiemann.

Die Allianz der CDU-Landtagsabgeordneten hatte auf ihren Vorstoß zum Ausbau der A 4 viel Zuspruch erhalten – vor allem von Berufspendlern und Unternehmern aus der Region. „Die Entwicklung der Region steht und fällt mit der Mobilität“, sagt der Zittauer Landtagsabgeordnete Stephan Meyer. Er sieht die Bemühungen auch im Hinblick auf den angestrebten Strukturwandel in der Lausitz nach der Braunkohle, zu der letztlich auch eine elektrifizierte Bahnlinie Berlin – Cottbus – Zittau gehört. Marko Schiemann weist auch auf die europäische Bedeutung der Strecke Dresden – Breslau als wichtige Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa hin. So hatten Polen und Deutschland bereits 2003 in ihrem Staatsvertrag die Elektrifizierung der Strecke verankert. In Polen ist das Projekt so gut wie abgeschlossen, auf deutscher Seite ist noch nichts passiert. Die CDU-Politiker wollen das Thema jetzt auch in die Koalitionsverhandlungen der neuen Bundesregierung bringen. „Wir erwarten vom Bund, dass er die ostdeutschen Regionen stärker ins Blickfeld nimmt“, so Schiemann. (SZ/ju)