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Blitzschlag und überflutete Keller

In Hänichen ging in der Nacht ein Dachstuhl in Flammen auf. Das ist aber nicht das einzige Haus, in dem Feuer ausbrach. In anderen Gegenden standen Keller und Straßen unter Wasser.

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© Roland Halkasch

Bannewitz/Dresden. Nach einem Blitzschlag hat in der Nacht zu Donnerstag in Hänichen bei Bannewitz der Dachstuhl eines Wohnhauses gebrannt. Auf dem Haus an der Bahnhofstraße brannte nicht nur der Dachstuhl, sondern auch die Fotovoltaikanlage auf dem Dach.

In Bischofswerda stand die Stolpener Straße nach heftigen Regenfällen unter Wasser.
In Bischofswerda stand die Stolpener Straße nach heftigen Regenfällen unter Wasser. © Rocci Klein

Die Bewohner hatten das Haus rechtzeitig verlassen. Sie blieben unverletzt. Etwa 40 Kameraden der Feuerwehr bekämpften das Feuer im Innen- und im Außenangriff. Das Wohnhaus ist zunächst unbewohnbar.

Löbau

Das schwere Gewitter und der damit einhergehende Starkregen hielten in der Nacht zum Donnerstag die Feuerwehren und Bürger in den Löbauer Stadtteilen Oelsa und Altlöbau sowie in Großschweidnitz auf Trab. Am dramatischsten war die Lage in Oelsa. Dort war gegen drei Uhr morgens der Seltenrain im Oberlauf über seine Ufer getreten. Das Wasser strömte knöchelhoch über die angrenzenden Grundstücke und die abschüssige Straße. Weiter unten am Bachlauf im Ortsteil Altlöbau hatte der Starkregen Schlamm-Massen von den oberhalb liegenden Feldern auf die Straße gespült. Bis gegen 9 Uhr am morgen war die Feuerwehr damit beschäftigt, die Straße wieder befahrbar zu machen.

Großschweidnitz

In Großschweidnitz erwischte es ausgerechnet den Feuerwehr-Kommandanten Maik Schaffhauser. Sein Grundstück liegt direkt an einer Brücke über das Löbauer Wasser, die gerade saniert wird. Deshalb wird das Wasser durch zwei Rohre geleitet. „Gegen zwei Uhr morgens konnten die beiden Rohre die Wassermassen nicht mehr aufnehmen“, sagte Schaffhauser. Das Löbauer Wasser habe daher sein Grundstück geflutet. Mit 18 Wehrmännern habe man Sandsackbarrieren verlegt. „Das Wasser ist in kein Haus eingedrungen, das Problem ist das Schwemmgut“. Das verstopfe immer noch die beiden Rohre und es sei bisher nicht gelungen, diese Rohre komplett freizubekommen.

Bautzen

Ein schweres Gewitter zog in der Nacht zum Donnerstag auch über den Landkreis Bautzen. Feuerwehren sind seitdem im Dauereinsatz, denn es gibt vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Straßeneinbrüche. Dies bestätigte auch Lutz Strelitz, der verantwortliche Diensthabende in der Rettungsleitstelle in Hoyerswerda. „Am schlimmsten hat es Bautzen und die Region um Bautzen getroffen“, sagt er. Dort sei massiv Regen runtergekommen. „Das Gewitter muss regelrecht über Bautzen gestanden haben, in anderen Kreisgebieten war es nicht ganz so schlimm“, so Strelitz.

So wurden die Salzenforster Kameraden gemeinsam mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr Bautzen nach Niederuhna gerufen. Dort kam es durch die Wassermassen zu überfluteten Kellern, Wohnräumen und Garagen. Eine weitere Einsatzstelle wurde in Oberuhna abgearbeitet. Dort hatten die Wassermassen Schlamm und Geröll auf die Straße gespült. Hier wurden Abflüsse freigelegt und die Straße gereinigt.

Bischofswerda

Auf der Stolpener Straße in Bischofswerda stand das Wasser knietief. Ein Durchfahren war nicht möglich. Auch am Vormittag gab es noch keine Entwarnung. Weiter müssen Kameraden der Feuerwehren Keller auspumpen oder Straßen sichern. „Die Situation ist weiter kritisch“, so Strelitz gegen 9 Uhr am Donnerstag. Außerdem müsse man die Flusspegel im Blick behalten. An einigen Stellen gibt es schon erhöhte Pegelstände.

Lauta, Görlitz, Sebnitz

In Lauta nahe Hoyerswerda schlug ebenfalls ein Blitz in ein Haus ein und setzte den Dachstuhl in Brand, wie die Polizei berichtete. Die Bewohner seien nicht in Gefahr gewesen.

In der Gegend um Görlitz liefen durch starken Regen vereinzelt Keller voll, zudem wurden Gullideckel hochgedrückt. In der Nähe von Sebnitz im Osterzgebirge sammelte sich das Wasser in einer Senke und überflutete etwa 30 Zentimeter hoch eine Landstraße. Menschen wurden bei den Unwettern nicht verletzt, die Höhe der Sachschäden konnte die Polizei zunächst nicht abschätzen. (szo/dpa)