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Alles neu macht der Markt

Meißen macht es vor: So modern werden Kaufland-Filialen in Zukunft aussehen. Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen eines Marktes, der Vorbild für ganz Deutschland werden soll..

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© Claudia Hübschmann

Von Dominique Bielmeier

Meißen. Dass es zugeht wie in einem Taubenschlag, ist nicht übertrieben – wenn die Tauben statt zu picken und zu gurren mit schwerem Werkzeug hantieren und auf laut piependen Hebebühnen durch die Gegend fahren würden. Im Kaufland des Meißner Elbecenters passiert gerade alles gleichzeitig: Hier wird Metall geflext, dass die Funken fliegen, dort eilig eine große Holzplatte an ihren Bestimmungsort getragen. In der Luft liegt der Duft von frischer Farbe und neuem Holz, die Säge- und Bohrgeräusche werden hier und da von Popmusik aus einem Baustellenradio übertönt.

Umbau des Kaufland im Meißner Elbecenter

Die Süßwarenabteilung wird künftig schon an den großen Lampenschirmen über dem Gang erkennbar sein.
Die Süßwarenabteilung wird künftig schon an den großen Lampenschirmen über dem Gang erkennbar sein.
Schon einsortierte Artikel werden vor dem Staub durch Planen geschützt.
Schon einsortierte Artikel werden vor dem Staub durch Planen geschützt.
Durch die Auslagen können Kunden direkt in den Backshop schauen.
Durch die Auslagen können Kunden direkt in den Backshop schauen.
Pro Tag arbeiten 100 bis 150 Menschen in drei Schichten hier.
Pro Tag arbeiten 100 bis 150 Menschen in drei Schichten hier.
LED-Lichtleisten beleuchten künftig die Gänge des Marktes.
LED-Lichtleisten beleuchten künftig die Gänge des Marktes.

Dazwischen wuseln die Reinigungskräfte umher, rund um die Uhr vier Leute pro Schicht. Sie putzen jede fertig eingerichtete Ecke sofort, als würde der feine Staub sich dann daran halten. Notfalls wird jede einzelne der Deospraydosen und anderen Artikel, die sich jetzt schon in den Regalen reihen, herausgenommen und abgewischt. Eine echte Sisyphos-Arbeit.

Für die Kunden des Elbecenters ist all das höchstens zu hören, denn seit der Umbau des allerersten Kauflands im Osten richtig im Gange ist, verschließen große graue Rollläden die beiden Eingänge. Die SZ durfte nun exklusiv einen Blick dahinter werfen.

Und der ist vielversprechend, denn trotz des großen Durcheinanders ist schon gut erkennbar, wie die Filiale ab dem 16. Februar aussehen wird: kleiner, heller, moderner – und überhaupt komplett anders.

Das beginnt beim Eingang: Der ist nun dort, wo früher der Ausgang mit den Kassen war, der zweite Eingang fällt dafür weg. Hierhin zieht auch die Leergutannahme in Form von Automaten. Wie vorher werden die Kunden als Erstes zum Obst und Gemüse gelotst. Hier sollen die Preise elektronisch ausgezeichnet werden – vorbei die Zeit der großen, schwebenden Preisschilder. Auch wird es an dieser Stelle ein Sortiment von To-Go-Produkten geben, also Lebensmittel für den schnellen Einkauf, die sich gut unterwegs essen lassen. Die Angebote der Werbewoche, die nicht mehr im „Tip“ erscheinen werden, sondern in einer neuen Kaufland-Zeitung, sollen so platziert werden, dass der Kunde sie leicht erkennen kann.

Die Getränke sind nun alle ins Obergeschoss gezogen, wohin auch weiterhin eine Rolltreppe führt. Alle Regale sind maximal 1,80 Meter hoch, in den Mittelgängen werden keine Waren mehr angeboten. Die Idee dahinter: mehr Bewegungsfreiheit und bessere Übersicht auf den rund 5 000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Ein Highlight im Obergeschoss wird der neue Backshop sein. 25 Artikel von insgesamt 70 werden neu ins Sortiment aufgenommen, der Kunde kann durch die Ausgabefächer jetzt direkt einen Blick in den Backshop werfen, wo Brot, Brötchen und süße Teilchen aufgebacken werden.

Die Frischetheke wird deutlich größer ausfallen – „wir wollen uns in der Frischeabteilung profilieren“, sagt Filialleiterin Marion Eckhardt –, die Kühlregale sind nun teilweise mit Glastüren geschlossen, Tiefkühlprodukte sind übersichtlich in hohen Regalen angeordnet und müssen nicht mehr aus niedrigen Truhen gekramt werden. Weil vegetarische und vegane sowie glutenfreie Produkte immer stärker nachgefragt werden, finden auch sie sich in einer eigenen Abteilung wieder, genau wie internationale Lebensmittel, zum Beispiel aus Russland und der Türkei. Aber auch mehr regionale Produkte sind vorgesehen.

„Im Prinzip kam alles einmal raus und neu rein“, sagt Filialleiterin Marion Eckhardt. Damit die Kunden sich trotzdem schnell zurechtfänden, gebe es bald ein einfaches Kundenleitsystem mit Symbolen. Außerdem werden nach der Eröffnung Handzettel mit Infos zum neuen Markt verteilt. Was für viele auch gewöhnungsbedürftig sein könnte: Neben acht normalen Kassen wird es auch vier Self-Scan-Kassen geben, an denen Kunden – mit Unterstützung von Mitarbeitern – ihre Waren selbst einscannen und bezahlen können.

Der Umbau des Marktes, der im Oktober 27 Jahre alt wird, kostet einen einstelligen Millionenbetrag, neue Arbeitsplätze werden vorerst nicht geschaffen. An der Modernisierung sind laut Kaufland-Pressestelle unter anderem Firmen aus Meißen, Heidenau, Dresden, Leipzig und Chemnitz beteiligt, auf der Baustelle wird neben Deutsch aber auch Tschechisch und Polnisch gesprochen. Nach und nach sollen alle Kaufland-Filialen auf das neue Konzept umgestellt werden.

Das renovierte Kaufland eröffnet am Donnerstag, 16. Februar, um 7 Uhr.

Ralf Minge und Dixie Dörner von der SG Dynamo Dresden werden Autogramme geben.

Schlagersänger Uwe Jensen ist zu Gast mit Evelyn Weinzettl vom Fernsehballett und stellt seine neue CD vor.

Außerdem sind die Funken vom Karnevalsverein und die Cheerleader vor Ort.

Es gibt eine Hüpfburg für die Kinder und gratis Kaffee und Kuchen.

Durch den Tag führt Daniel Pavel von Hitradio RTL.