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AfD-Mann machte Pressearbeit für Pegida

Landesvorstand Thomas Hartung kandidiert für den Bundestag. In seiner Bewerbungsrede hält er eine Überraschung parat.

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Dresden. Der AfD-Direktkandidat für den Bundestagswahlkreis Dresden II/Bautzen II, der stellvertretende Landesvorsitzende Thomas Hartung, hat eingeräumt, zeitweise die Pressearbeit für Pegida gemacht zu haben. In seiner Bewerbungsrede um die Kandidatur am vergangenen Sonntag sagte Hartung, er habe als wissenschaftlicher Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion vom 20. Dezember 2014 bis zum 28. Januar 2015 für Pegida die schriftliche Pressearbeit geleistet. „Insofern wird Pegida mit im Bundestag sitzen“, sagte der 54-Jährige. Nicht unbedingt die Pegida, die Woche für Woche dieselben Parolen skandiere. Pegida-Chef Bachmann bestritt jedoch am Montagabend, dass Hartung jemals Pressearbeit für Pegida gemacht habe.

Hartung musste 2014 sein Amt als Landesvize abgeben, nachdem er Behinderte beleidigt hatte. Sein Lehrauftrag an der TU Dresden wurde ebenfalls nicht verlängert. Seit März 2016 gehört der Germanist wieder dem Landesvorstand der AfD an.

Am Montag griff Hartung den bisherigen Wahlkreisgewinner Arnold Vaatz von der CDU scharf an. Dass der frühere Bürgerrechtler immer noch den Christdemokraten angehöre, das hält Hartung für „indiskutabel, ja lächerlich“. Schließlich sei Vaatz mitverantwortlich „für die Zustände, die nun die Stadt und das Land spalten“, teilte Hartung auf Anfrage mit. (SZ/uwo)