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AfD macht Sex-Minister an

Dass in Sachsen ein Spielzeug für Erwachsene geehrt wird, lässt unsere Konservativen nicht kalt.

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Von Gunnar Saft

LIEBE Leser, falls ihr Nachwuchs bereits aufgeklärt ist, lassen sie ihn diese Zeilen nur weiter gierig verschlingen. Und falls der Nachwuchs auch schon weiß, was ein Dildo ist, umso besser. Dann brauche ich hier nicht Sinn und Zweck dieses Sexspielzeugs verbrämt zu erklären, sondern kann sofort kommen: zur Sache nämlich.

DIESMAL geht es um die AfD und um den bedauernswerten Umstand, dass dort offenbar keiner mehr Spaß am Sex hat. So reiben sich die Alternativ-Frustrierten jetzt eifrig an einer Auszeichnung, die SPD-Wirtschaftsminister Martin Dulig jüngst einer Erfinderin verlieh. Die junge Dame erhielt eine Urkunde und 5 000 Euro Preisgeld für einen neuartigen Dildo, der absolut futuristisch aussieht und seine Arbeit völlig lautlos macht. Für die AfD-Landtagsfraktion war beides aber zu viel des Guten. Erregt beklagte man, dass Dulig es zu heftig treibt. Er sei mehr „Sexualminister“ als einer für Wirtschaft und Arbeit, so die Kritik. Dann kam man zum Höhepunkt und strafte den Sozi öffentlich mit dem Titel „Dildo-Dulig“ ab. Ein harter Schlag unter die Gürtellinie. Ob der Betroffene dabei vor Schmerz oder Freude schrie, ist leider nicht überliefert.

WÄHREND der eine Minister noch schwer durchatmet, droht längst neuer AfD-Ärger. So will nämlich auch Innenminister Markus Ulbig (CDU) Sachsens Polizei bald mit einem ganz speziellen Knüppel bespaßen. Alle Beamten erhalten ab 2017 statt des bisher üblichen Schlagstocks einen Teleskop-Gummiknüppel, der sich ganz leicht aus- und einfahren lässt. CDU und SPD loben das Gerät bereits vorab überschwänglich und genehmigten die nötigen Haushaltsmittel. Falls das der AfD aber auch nicht passt, nennt sie den Minister wohl bald nur noch „Sado-Ulbig“ oder „Markus Pervers“.