Waldheim. Plötzlich geht alles ganz schnell. Am Donnerstagmorgen erhält Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) die Information, dass Familie Hajdari abgeschoben wird. Er setzt sich sofort ins Dienstauto und fährt zur Wohnung der Familie. Verhindern kann er die Abschiebung jedoch nicht. Polizei und Zoll sind vor Ort.

Die fünfköpfige Familie, die im vergangenen Jahr aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen ist, wird zum Flughafen gebracht. Schon am Nachmittag geht der Flieger, der die Hajdaris zurückbringen soll.

Der Bürgermeister zeigt sich über die Vorgehensweise etwas verwundert. „Wir hatten die Härtefallkommission eingeschaltet, die hat aber noch keine Entscheidung getroffen“, sagt Ernst. Er stehe mit der Kommission in Kontakt. „Ich hoffe, dass eine einstweilige Verfügung erwirkt werden kann, mit der die Abschiebung noch verhindert werden kann“, so der Bürgermeister.

Der Familienvater Enver Hajdari hat nach Auskunft von Steffen Ernst zwei Arbeitsangebote vorliegen. „Er hat nur noch auf die Aufenthaltsgenehmigung gewartet.“

Auch sonst war die Familie gut integriert. Die Söhne Loris und Bislim spielten beim SV Aufbau Waldheim Fußball, Tochter Flondra war in der Tanzgruppe der Oberschule aktiv. „Viele haben sich dafür ausgesprochen, dass die Familie bleiben kann“, so Steffen Ernst. Dass die Abschiebung nun so plötzlich durchgezogen werde, stoße auf Unverständnis.

Einige Stunden später steht fest: Die Familie Hajdari aus Waldheim wird nun doch nicht abgeschoben. „Durch viele Telefonate haben wir es erreicht, dass das Verfahren aufgehoben wurde“, sagte Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). Die fünfköpfige Familie, die im vergangenen Jahr aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen ist, darf nun wieder nach Waldheim zurückkehren.(szo)